»Bioraffinierung von Zuckern durch Prozessintensivierung«
Im (Bio-)SPRINT zu Bio-Kunstharzen
Am 1. Juni 2020 startete das Projekt BioSPRINT – »Bioraffinierung von Zuckern durch Prozessintensivierung« in ungewohnter Umgebung. Online besprach man beim Kick-Off-Meeting Projektziele und Maßnahmen für das 4 Jahre laufende Projekt, das ein Finanzvolumen von 6,2 Mio. Euro umfasst und in dem 13 Partner unter der Schirmherrschaft der DECHEMA an biobasierten Kunstharzen aus Hemicellulose forschen.
Das Projektkonsortium aus Forschungseinrichtungen, Technologieanbietern, Industrievertretern und Endnutzern deckt alle Bereiche der Prozessentwicklung ab und hat es sich zum Ziel gemacht fossile Polymere durch biobasierte Alternativen zu ersetzen.
Ausgangsprodukt wird Hemicellulose sein, deren Gewinnung aus Lignocellulose-Biomasse und Aufreinigung optimiert werden soll. Nach katalytischer Umsetzung und einer weiteren Aufreinigung werden die Zwischenprodukte zu hochwertigen zuckerbasierten Harzen polymerisiert. In allen Schritten sollen innovative un Verfahren zum Einsatz kommen, sodass der gesamte Prozess vom Holz zum Harz effizient und ressourcenschonend wird.
Zwischenziel ist die Umwandlung hochwertiger Zwischenprodukte in zuckerbasierte Harze.
Das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP wird in zwei Bereichen tätig werden. So stellt die Gruppe »Biomassefraktionierung« des in Leuna ansässigen Forschungszentrums die Hemicellulosefraktion aus ihrem patentierten Organosolv-Prozess zur Verfügung.
Die Mitarbeiter der Gruppe »Chemische Verfahren« werden für die optimierte Aufreinigung der Hemicelluloseströme vor der katalytischen Umwandlung in Kunstharzmonomere verantwortlich sein. Anschließend wird auch die Aufreinigung der Monomerströme vor der Polymerisierung am CBP untersucht.
Die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der entwickelten Prozesskette wird in einem Life Cycle Sustainabilty Assesment (LCSA) bewertet, zu welchem die Forscher des Fraunhofer CBP wertvolle Daten beisteuern können.