Im Projekt wird Tallöl aus dem Rohstoff Holz über den Stofffluss der Zellstoffherstellung gewonnen und anschließend in innovative Produkte überführt. Dabei fungiert das Tallöl als Rohstoffbasis für die Herstellung verschiedenster Materialien. Tallöl besteht bis zu einem Anteil von 50 Prozent aus Fettsäuren, aus denen nach Abtrennung durch Destillation und anschließender Epoxidierung ein reaktives Harzsystem entsteht. In Kombination mit einer Härter‑Komponente entstehen dauerhaft gebrauchsfähige Kunststoffe, die sowohl als kompakter Formstoff als auch zur Herstellung von Schaumstoffen weiterverarbeitet werden. Dieses Ziel soll durch stufenweise Substitution eines epoxidierten Leinöls durch epoxidiertes Tallöl erreicht werden. Über variierende Anteile des Tallölepoxides werden verschiedene Harzqualitäten abgeleitet. Damit ist potentiellen Herstellern ein breites Spektrum an kundenspezifischen Rezepturen für das Harzsystem in die Hand gegeben. Dies wird in dem hier avisierten Endprodukt benötigt, da der Markt an die Form- bzw. Schaumstoffe spezifische Mindestanforderungen stellt.
Ein wesentliches Ergebnis des Projektes stellt die Entwicklung von geschäumten Biopolymeren und einer darauf abgestimmten Verarbeitungstechnologie dar. Das neuartige Eigenschaftsprofil der nahezu 100 Prozent aus regenerativen Quellen erzeugten Werkstoffe wird über die einfache Materialsubstitution hinaus durch ansprechendes materialbasiertes Design befördert.