Mehrere neue Formulierungen von chemisch modifizierten nanokristallinen Apatiten (mit oder ohne Oberflächenmodifikationen) wurden synthetisiert und vollständig charakterisiert. Die Bedingungen, mit denen wir einphasige Apatit-Systeme erhielten, wurden beibehalten und entsprechend auf antibakterielle Eigenschaften und Zytotoxizität getestet. Als Referenz dienten nicht dotierte Systeme. Die erhaltenen Apatit-Nanokristalle zeigten eine hohe Oberflächenaktivität, vor allem durch die hydratisierte Schicht auf ihrer Oberfläche. Der Einfluss der Syntheseparameter, insbesondere die pro Formulierung eingesetzte Menge an antibakteriellem Wirkstoff, und der Nachbehandlungen wurde gründlich untersucht, vor allem im Hinblick auf zukünftige Einsatzgebiete.
Alle im Projekt entwickelten Systeme wurden in einem Screening auf antibakterielle Eigenschaften und Zytotoxizität untersucht. Die vielversprechendsten Formulierungen wurden für zukünftige Untersuchungen zur Übertragung in einen industriellen Herstellungsmaßstab ausgewählt. In der Grafik links sind einige ausgewählte Ergebnisse des Screenings dargestellt. Dargestellt ist der Reduktionsfaktor RF, der sich aus der eingesetzten Ausgangskeimzahl und der rekultivierbaren Zellzahl errechnet (RF = log (Ausgangskeimzahl) – log (Anzahl rekultivierbare Zellen)).[CV1] Eine hohe Ausgangszellzahl zwischen 107 Zellen/ml bei den Staphylokokken und 109 Zellen/ml bei E. coli und P. aeruginosa wurde auf silber- und bismutdotierte CaP-Apatite innerhalb eines Konzentrationsscreenings aufgebracht. Der im Diagramm angegebene Reduktionsfaktor RF gibt die Reduktion der lebens- und vermehrungsfähigen Zellen in logarithmischer Form an. Der maximal mögliche Wert entspricht der eingesetzten Ausgangszellzahl und damit der vollständigen Inaktivierung der eingesetzten Zellzahl. So konnten die Staphylokokken mit den dargestellten Dotierungen vollständig inaktiviert werden. E. coli und P. aeruginosa zeigen bei 0,1 Prozent Silber noch keine Beeinträchtigung (RF = 0), während bereits 0,5 Prozent Silber und beide Bismut-Konzentrationen ebenfalls eine vollständige Inaktivierung nach sich zogen.
In-vivo-Implantationstests wurden gestartet, um die Auswirkungen der besten Formulierungen auf die Neubildung von Knochen (Osteogenese) zu untersuchen.