Bei der anaeroben Behandlung von Schlamm oder organischen Abfällen, bei der aus den kohlenstoffhaltigen Verbindungen Biogas gebildet wird, verbleiben die Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphat zum größten Teil in der wässerigen Phase. Sie liegen dann meist im kohlenstoffarmen Gärrest als Ammonium und Phosphat vor.
Abwasserströme aus Biogasanlagen zur Klärschlammvergärung mit hohen Beladungsraten, sogenannte Hochlastfaulungen, zeichnen sich beispielsweise durch hohe Ammonium- und Phosphatkonzentrationen bis zu 1300 mg NH4 pro Liter bzw. 200 mg Phosphat pro Liter aus. In diesen Abwasserströmen wird derzeit mit energieintensiven Prozessschritten Ammonium zu Stickstoff umgesetzt oder zusammen mit Phosphat gefällt. Eine Wiedernutzung ist damit nicht möglich.
Aus diesen Prozesswässern lassen sich die Nährstoffe Stickstoff und Phosphat entfernen und rückgewinnen: Durch die Verwendung der Prozesswässer als Nährlösung für die Kultivierung und Anzucht von Mikroalgen kann der als Ammonium vorliegende Stickstoff sowie Phosphat als Nährstoff von den Algen verwertet werden.