Wechsel in der Institutsleitung

Thomas Hirth verlässt das Fraunhofer IGB

Fraunhofer IGB Presseinformation /

Nach acht Jahren erfolgreichen Wirkens an der Spitze des Fraunhofer IGB verlässt Institutsleiter Prof. Dr. Thomas Hirth die Fraunhofer-Gesellschaft. Zum 1. Januar 2016 wechselt er als Vizepräsident für Innovation und Internationales zum Karlsruher Institut für Technologie KIT.

Im Dezember 2007 übernahm Prof. Dr. Thomas Hirth die Leitung des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Seit April 2008 leitet er in Personalunion auch das universitäre Partnerinstitut, das Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie IGVP der Universität Stuttgart. Nach acht Jahren erfolgreichen Wirkens am Fraunhofer IGB – und insgesamt 23 Jahren bei Fraunhofer – wechselt Professor Dr. Thomas Hirth zum 1. Januar 2016 in das Präsidium des Karlsruher Instituts für Technologie KIT. Bereits im Sommer wählte ihn der Aufsichtsrat des KIT zum Vizepräsidenten für Innovation und Internationales, dessen Votum der KIT-Senat bestätigte.

Ende September gab Hirth seine Entscheidung bekannt, die Herausforderungen am KIT annehmen zu wollen. Hirth dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dafür, dass sie den Weg gemeinsam mit ihm gegangen seien, das Institut zu dem zu entwickeln, was es heute ist, ein weithin sichtbares, in der Wissenschaft anerkanntes und am Markt erfolgreiches Institut. Er habe sich dabei stets an dem afrikanischen Sprichwort ‘Wenn du schnell vorankommen willst, dann gehe alleine. Wenn du weit kommen willst, dann gehe gemeinsam’ orientiert.
 

In den acht Jahren seiner Leitung verdoppelte sich die Mitarbeiterzahl des Fraunhofer IGB auf 370, der Gesamthaushalt wuchs entsprechend von etwa 13 auf 28,5 Millionen Euro. »Wichtig war mir, bei allen geplanten Maßnahmen, eine solide und stabile Finanzierung und eine nachhaltige Personalentwicklung des Instituts«, erläutert Hirth sein Erfolgsrezept. Ein entscheidender Baustein hierbei war auch der Aufbau dreier Projektgruppen. Diese sichern heute als dauerhafte Institutsteile an den Standorten Leuna, Straubing und Würzburg nicht nur die Anbindung an die Grundlagenforschung der jeweils benachbarten Universitäten, sondern auch den Zugang zu Landesförderprogrammen.


Mit seinem Netzwerk in der industriellen Biotechnologie, das Hirth in der gleichnamigen Fraunhofer-übergreifenden Initiative aufbaute, verstärkte der Chemiker die Forschungsarbeiten zur stofflichen Nutzung nachwachsender Rohstoffe am IGB. Um hierbei die Lücke vom Labor in die Anwendung zu schließen, kämpfte er an vielen Fronten dafür, die Idee eines industrienahen Prozesszentrums in die Realität umzusetzen. Heute werden am Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP am Chemiestandort Leuna nicht nur Projekte aus den Stuttgarter IGB-Labors in den industrierelevanten Maßstab überführt, sondern ebenso von Industriepartnern. Eine Rolle hierbei spielt auch der von ihm initiierte und im Spitzenclusterwettbewerb des BMBF zum Erfolg geführte mitteldeutsche Cluster BioEconomy.
 

Von 2009 bis 2012 machte sich der Experte als Mitglied im BioÖkonomieRat der Bundesregierung verdient. Auch die Forschungsstrategie Bioökonomie Baden-Württemberg brachte Hirth mit seinem Know-how erfolgreich auf den Weg. Als Sprecher des Fraunhofer-Nachhaltigkeitsnetzwerks rollte er das Thema Nachhaltigkeit in der Forschung auf und befürwortete den aktuellen Dialog der außeruniversitären Wissenschaftsorganisationen über ein forschungsspezifisches Nachhaltigkeitsmanagement.
 

In der Fraunhofer-Gesellschaft übernahm er bereits Ende 2011 den Vorsitz des Verbunds Life Sciences und wurde Mitglied im Präsidium, wo er sich unter anderem beim Thema wissenschaftliche Exzellenz einbrachte. Auf der Seite der Universität Stuttgart engagierte er sich seit Januar 2012 im Amt des Prodekans der Fakultät Energie-, Verfahrens- und Biotechnik.
 

»Der Wechsel an das KIT ist für mich eine neue Herausforderung und die große Chance, zu meiner »Alma Mater« nach Karlsruhe zurückzukehren«, so Hirth. In der neuen Position werde er seine Gestaltungskraft einsetzen, um eine Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu schlagen und das KIT im weltweiten Wettbewerb gut zu positionieren.
 

Das Fraunhofer IGB wünscht ihm dabei ebenso viel Erfolg wie in seiner Zeit in Stuttgart und baut darauf, auch zukünftig über gemeinsame Projekte und Initiativen mit seinem scheidenden Institutsleiter in Verbindung zu bleiben.