Höherer Tragekomfort durch Oberflächenmodifizierung
In Zusammenarbeit mit der Firma Hecht Contactlinsen GmbH arbeitet das Fraunhofer IGB derzeit an Verfahren zur Modifizierung von Kontaktlinsenoberflächen mit dem Ziel, einen höheren Tragekomfort zu erreichen. Die Oberflächen werden so modifiziert, dass sich ein möglichst geschlossener Tränenfilm ausbilden kann.
Gleichzeitig soll die Bildung von proteinhaltigen Ablagerungen, die zur Eintrübung der Kontaktlinse führen können, reduziert werden. Dabei müssen die guten Grundeigenschaften des Volumenmaterials der Kontaktlinse, besonders die Sauerstoff-Durchlässigkeit und die optischen Eigenschaften, erhalten bleiben.
Hydrophilierung der Linse mit Plasmatechnik
Aufgrund der Thermolabilität des Materials eignen sich zur Oberflächenmodifizierung besonders Niederdruckplasma-Verfahren. Hiermit werden bei geeigneter Prozessführung gezielt hydrophile Funktionen in die Oberfläche eingebaut. Diese bewirken eine bessere Benetzbarkeit und verringern wegen der verstärkten Anlagerung von Wasser an die Grenzfläche auch die Proteinanlagerung.
Es wurde eine Versuchsreihe mit verschiedenen Gasen bzw. Gasgemischen, Anregungsfrequenzen (Mikrowellen-/ Radiofrequenz), Behandlungsdauern und Leistungen durchgeführt, um die optimalen Plasmaparameter zu ermitteln.
Angepasste Analysemethoden erlauben Aussagen über Benetzbarkeit und Proteinanlagerung unter möglichst praxisnahen Versuchsbedingungen. Zur Bewertung der Benetzbarkeit etwa wurden die modifizierten Kontaktlinsen in einem Tränensimulanz gelagert und der Benetzungswinkel über die Dosierung einer Luftblase an die Oberfläche bestimmt.