Pilotierung auf der Kläranlage Erbach
Im Rahmen des vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und der EU geförderten Projekts »RoKKa – Rohstoffquelle Klärschlamm und Klimaschutz auf Kläranlagen« wird das Verfahren aktuell auf der Kläranlage Erbach untersucht.
Die Pilotanlage arbeitet mit Betriebsparametern von pH 10 und 40°C, bei denen der Ammoniakanteil theoretisch bei etwa 95 Prozent liegt. Unter diesen Bedingungen konnten wir die Ammoniumkonzentration im Prozesswasser von 600 auf 65 mg/L reduzieren, was einer Ammoniumeliminierungsrate von 90 Prozent entspricht.
Nach den ersten Betriebsmonaten beträgt der Wasserdampftransport bei unserem Verfahren im Durchschnitt 29,7 L/h (0,15 L/m2/h). Verglichen mit Werten, die in ähnlich betriebenen Anlagen beobachtet werden, liegt dieser Wert in der gleichen Größenordnung oder sogar darunter.
Aktuelle Herausforderungen
Für einen breiten Einsatz optimieren wir das Verfahren derzeit. So erfordert der Prozess zum einen noch große Mengen an Chemikalien und Energie. Zudem ist die Konzentration des gewonnenen Produkts niedriger als bei handelsüblichen Düngemitteln.
Dies liegt daran, dass die hydrophoben Membranen neben Ammoniak auch andere Gase durchlassen – einschließlich Wasserdampf, der das Produkt verdünnt. Um die Ammoniumsulfatlösung so gering wie möglich durch den gleichzeitigen Transport von Wasserdampf zu verdünnen, testen wir die Anlage unter verschiedenen Betriebsbedingungen, z. B. niedrigen Temperaturen. Ziel ist es, die Betriebsparameter so einzustellen, dass einerseits der Wasserdampftransport verringert wird, andererseits die Ammonium-Rückgewinnungsrate noch ausreichend effektiv ist.