Kunststoffe: Fossil oder biobasiert? Beides!
Synthetische oder erdölbasierte Polymere bieten Vorteile, von denen die Menschheit mehr als ein Jahrhundert profitiert hat. Es ist daher kein Wunder, dass mehr als 90 Prozent der weltweit hergestellten Polymere auf Erdöl basieren. Neben den Vorteilen, die diese bieten, werden jedoch auch zunehmend ihre Nachteile sichtbar, wie die Erschöpfung fossiler Ressourcen, die Verschmutzung der Weltmeere und erhöhte CO2-Emissionen durch Verbrennung nicht-abbaubarer Kunststoffe.
Neue Ansätze sehen daher vor, die Rezyklierbarkeit deutlich zu erhöhen, auch durch die verstärkte Anwendung von Monomaterialien. Trotz dieser Anstrengungen sind aber auch alternative und komplementäre Ansätze gefragt, um den genannten Herausforderungen zu begegnen. Dieser Umstand, wie auch der Klimawandel und ein gestiegenes Umweltbewusstsein, haben den Fokus auf Kunststoffe aus biogenen Rohstoffen gerichtet. Biobasierte Kunststoffe sind meist bioabbaubar, biokompatibel und können CO2-neutral hergestellt werden.
Bioabbaure Polymere sind vor allem dann gefragt, wenn Kunststoffe für den direkten Einsatz in der Umwelt benötigt werden, beispielsweise bei landwirtschaftlich genutzten Folien. Diese verrotten einfach mit der Zeit und hinterlassen keine Mikroplastik-Spuren. Der Aspekt der Biokompatibilität spielt insbesondere bei medizinischen und kosmetischen Anwendungen eine Rolle.
Wir am Fraunhofer IGB tragen entscheidend zur Entwicklung neuartiger biobasierter Kunststoffe bei, indem wir Prozesse zur Herstellung oder Aufreinigung verschiedener biobasierter Polymere und Biopolymere entwerfen sowie optimieren.