Neue Medikamente und Substanzen sind vor der Zulassung hinsichtlich ihrer Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit zu testen. In der Arzneimittelforschung sind Tierversuche ein wichtiges Standardinstrument, aufgrund artspezifischer Unterschiede jedoch nicht immer sinnvoll für die Zulassung neuer Substanzen oder die Umsetzung neuer Therapien am Menschen.
Mit dem Inkrafttreten von REACH, der europäischen Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (englisch: Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals, kurz REACH) sind für die Untersuchung neuer Chemikalien tierversuchsfreie Methoden zur Risikobewertung vorzuziehen.
Es gilt das 3R-Prinzip, nach dem Tierversuche wenn immer möglich vollständig zu vermeiden sind (Replace), die Zahl der Tiere und Tierversuche – sofern sie noch nicht vollständig ersetzt werden können – zu reduzieren ist (Reduce) und die Belastung der Tiere durch kontinuierliche Optimierung der eingesetzten Methoden auf ein unerlässliche Minimum zu verringern ist (Refinement).
Patentiertes Hautmodell als Alternative zum Tierversuch
Wir verfügen über ein patentiertes dreidimensionales humanes Hautäquivalent, welche die komplexe Physiologie der Haut einschließlich der intakten Hautbarriere abbildet.
Komplexe 3D-Reporterhaut-Modelle zur In-vitro-Testung am lebenden Modell
Ein Schwerpunkt unserer Arbeiten liegt auf der Integration von Komponenten des angeborenen Immunsystems oder von Reporter-Zelllinien. Spezielle Reportergene machen hierbei Zellreaktionen über die Aktivierung einer zellulären Signalkaskade sichtbar. Somit lassen sich mit unseren Modellen beispielsweise die Toxizität oder Allergenität von Kosmetika und Chemikalien schnell und präzise am lebenden Modell bestimmen – ohne das aufwendige Anfertigen histologischer Schnitte zur mikroskopischen Untersuchung.