Arzneimittel sind für die Gesundheit von Mensch und Tier unerlässlich, doch der vermehrte Verbrauch und ihr oftmals unkritischer Einsatz führen zu einer Zunahme schädlicher und dauerhafter Rückstände in der Umwelt, die unerwünschte Wirkungen auf Organismen, Populationen und Ökosysteme haben können. Besonders betroffen hiervon sind Oberflächen- und Grundwasser sowie Böden. Problematisch ist auch die Entstehung von Resistenzen, die durch den übermäßigen, unspezifischen und sorglosen Einsatz von Antibiotika begünstigt werden.
Reduzierung von Problemchemikalien in der Umwelt
Technische Lösungen zur Erfassung und Eliminierung von Schadstoffen, z. B. PFAS oder Arzneimittelrückständen, aus Abwässern schaffen Abhilfe, um gesundheitsschädigende Auswirkungen persistenter Stoffe über das Trinkwasser zu reduzieren. Gleichzeitig gilt es, den Eintrag von Schadstoffen und Arzneimitteln in die Umwelt zu minimieren und den Fokus auf die Entwicklung umweltfreundlicher, bioabbaubarer Arzneimittel zu legen. Hierzu werden Methoden zur schnellen und umfassenden Erfassung des Umweltgefährdungspotenzials von neuen Wirkstoffen benötigt.
Strategien gegen Klimawandel und Biodiversitätsverlust
Essenziell für die menschliche Gesundheit ist eine gesunde Umwelt, die sich durch eine große biologische Vielfalt auszeichnet. Denn die auf dieser Vielfalt aufbauenden Ökosysteme erzeugen saubere Luft, Trinkwasser, Nahrungsmittel und Wirkstoffe. Da die Biodiversität in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen hat, besteht akuter Handlungsbedarf, anthropogene Beiträge zum Biodiversitätsverlust zu reduzieren oder gänzlich zu vermeiden.
Zum Schutz und Erhalt der Biodiversität befassen wir uns vor allem mit der Entwicklung von zirkulären Wertschöpfungsketten zur Reduzierung von Abfall und Treibhausgasen, von Strategien und Methoden zur Reduzierung anthropogenen Schadstoffbelastungen in der Umwelt und von neuen Nahrungsmittelkonzepten für eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft. Dies erreichen wir über den Ansatz der Bioökonomie und über die Rückgewinnung von Nährstoffen und Gewinnung von Wertstoffen aus landwirtschaftlichen und kommunalen Reststoffströmen, um Stoffkreisläufe zu schließen.