Besonders im Bereich der technischen Textilien sind neue Verfahrenskonzepte sehr gefragt: Anwender sehen sich zunehmend mit einem hohen Chemikaliendurchsatz und gleichzeitg immer strengeren Umweltauflagen (z. B. REACH) konfrontiert. Das Fraunhofer IGB erarbeitet auf diesem Themengebiet gemeinsam mit Industrieunternehmen und Textilforschungsinstituten innovative Lösungen.
Die Plasmatechnologie bietet hier einen vielversprechenden Ansatz, um Textilien effizienter und umweltschonender mit gewünschten Merkmalen – allen voran wasser- und ölabstoßenden Eigenschaften – auszurüsten.
Bei der herkömmlichen, chemischen Textilveredlung entstehen oft schädliche Neben- oder Abfallprodukte. Soll sich ein textiles Gewebe etwa durch eine gute Ölabweisung (Oleophobie) auszeichnen, sind dafür lange Fluorcarbon-Ketten erforderlich. Molekulare Bruchstücke dieser Ausrüstungschemikalien können jedoch beim Ausrüstungsprozess oder bei der späteren Wäsche und Nachimprägnierung freigesetzt werden. Einige dieser Bruckstücke und deren Reaktionsprodukte sind allerdings toxisch und stellen somit ein Problem dar.
Die Plasmaausrüstung von Textilien ist chemisch kovalent, kommt also mit minimalem Chemikalieneinsatz aus. Sie ermöglicht es, Beschichtungen stabil auf Oberflächen zu applizieren. Dabei erreicht sie bei hoher Behandlungsgeschwindigkeit eine hohe Schichtqualität.