Die Diagnostik von Infektionskrankheiten beruht überwiegend auf der Kultivierung von Krankheitserregern im Labor. Dies ist nicht nur zeitaufwändig. Einige Erreger lassen sich unter Laborbedingungen nicht oder nur schwer kultivieren.
Wir wenden unser innovatives molekulares Verfahren zur Erregerdiagnostik durch Analysen der Erbinformation daher auch zur Identifizierung von Pathogenen an. Die neue Technologie umgeht damit langwierige Kultivierungsverfahren und macht die Detektion offen für alle Erreger: Viren, Parasiten und Bakterien, die auf verwendeten Kulturmedien nicht wachsen. So wird die Diagnose nicht nur schneller, sondern auch deutlich zuverlässiger.
In diesem Bereich verfügt die Arbeitsgruppe Funktionelle Genomanalysen über umfassende Erfahrungen in den Indikationen Sepsis, Endokarditis, Fruchtwasserinfektionen, aber auch dem Biomarker-Screening, der Genomcharakterisierungen von Krankheitserregern oder Mikrobiomstudien (beispielsweise an der Haut).
Eine aktuelle klinische Studie in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Heidelberg zeigt, dass mit der neuen Sequenziertechnologie deutlich mehr und zuverlässiger Sepsiserreger identifiziert werden als mit der Blutkultur und diese Ergebnisse einen direkten Einfluss auf die Behandlung und die Überlebensrate der Patienten gehabt hätten.