Eine Neuentwicklung des Fraunhofer IGB zur photolytischen Wasseraufbereitung mit ausschließlich kurzwelliger UV-Strahlung von 172 nm konnte innerhalb des von der EU geförderten Projekts »Light4CleanWater« in Zusammenarbeit mit einem internationalen Konsortium mittelständischer Unternehmen erstmals als industrieller Prototyp realisiert werden. Das neue Reaktorsystem ermöglicht mit einer speziell entwickelten Xenon-UV-Lichtquelle die oxidative Wasseraufbereitung ohne Zusatz chemischer Oxidationsmittel.
Oxidation mit kurzwelligem UV-Licht von 172 nm
Die von der Xenon-Lichtquelle emittierte kurzwellige, energiereiche und homogene UV-Strahlung erzeugt Hydroxylradikale direkt aus dem Wasser selbst. Diese werden durch eine innovative Reaktorgeometrie in effizienter Weise in den Wasserstrom eingemischt und hierdurch fast vollständig genutzt, sodass im Vergleich zu herkömmlichen AOP-Systemen, wie beispielsweise Quecksilber-UV-Strahlern bei 254 nm mit Zugabe von Wasserstoffperoxid, bessere Abbauergebnisse für alle im Wasser enthaltenen organischen Substanzen bei gleichzeitig verbesserter Energieeffizienz erzielt werden können.
Prozessführung
Für eine automatisierte Prozessführung mit dem Ziel eines vollständigen Abbaus haben wir ein System entwickelt, bei dem ein TOC-Messsystem online kontinuierlich den organischen Kohlenstoffgehalt des Wassers und damit den Abbau der Schadstoffe misst. Über ein Prozessleitsystem wird dieses Messsignal ausgewertet und die Anlagen hierüber lastabhängig betrieben bzw. kombiniert.