Viele Medikamente werden in den biologischen Stufen der Kläranlagen nicht oder nicht effektiv abgebaut. Da die Pharmaka bzw. deren Metabolite gut wasserlöslich sind, werden sie zudem nur wenig in den Sedimenten gebunden und gelangen aus den kontaminierten Oberflächengewässern bis in das Grundwasser. Über 100 verschiedene Arzneimittelwirkstoffe wurden bislang, teilweise in Konzentrationen oberhalb ökotoxikologischer Wirkschwellen, im aquatischen Kreislauf nachgewiesen. Ein Abbau der Pharmaka mit physikalisch-chemischen Methoden wie der Ozonolyse oder der Adsorption an Aktivkohle ist kostenintensiv oder es entstehen toxische Abbauprodukte.
Am Fraunhofer IGB verfolgen wir daher den Ansatz, selektive Adsorber für gängige Pharmazeutika herzustellen, die als Spurenschadstoffe (micropollutants) über die Abwässer auch in das Grundwasser oder in Oberflächengewässer gelangen.