Ausgangssituation und Ziel
Verschiedene nationale und internationale Vereinbarungen (Klimaschutzplan 2050, UN Sustainable Development Goals, UNFCCC Paris Agreement) zielen darauf ab, den Anteil sauberer, erneuerbarer Energien am Energiemix zu erhöhen und die CO2-Emissionen zu begrenzen. Motiviert durch diese Herausforderungen konzentriert sich der Straubinger Institutsteil BioCat des Fraunhofer IGB auf die Entwicklung neuer kombinierter chemisch-biotechnologischer Technologien zur Umwandlung von CO2 und Energie in Kraftstoffe und Chemikalien.
Grundsätzlich umfasst die Technologieentwicklung die elektrochemische Umwandlung von CO2 in C1-Zwischenprodukte, die mit einer Fermentation der C1-Verbindungen zu Basischemikalien wie Milchsäure, Isopren, Polyhydroxybuttersäure und langkettigen Terpenen kombiniert wird. Der Markt für diese Chemikalien, die für die Herstellung von Kautschuken, Kunststoffen, Lebensmittel- und Futtermittelzusätzen benötigt werden, wächst stark. Eine neue Verwendung von Isopren wird zudem durch die Oligomerisierung zu C10-C15-Verbindungen als Vorläufer von synthetischen Drop-in-Kraftstoffen eröffnet.
Aufgrund der geografisch verteilten Verfügbarkeit von regenerativer Energie und CO2 ist die Entwicklung dezentraler Prozesse in kleinerem Maßstab von besonderem Interesse. Der Betrieb solcher Kleinchemieanlagen wird jedoch häufig durch wirtschaftliche Randbedingungen limitiert.