Effektive und differenzierte Früherkennung mit molekularer Diagnostik
Unser Gesundheitssystem steht aufgrund der demographischen Entwicklung vor großen Herausforderungen. Mit einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung steigt auch die Zahl onkologischer, degenerativer und chronisch entzündlicher Erkrankungen. Die Folge sind steigende Kosten, die unser Gesundheitssystem zunehmend belasten.
Einen Lösungsansatz für dieses Problem bietet eine effektive molekulare Diagnostik. Hier wird die Anwesenheit oder die Konzentration bestimmter Substanzen, sogenannter Biomarker, als Indikator für eine Krankheit oder für das Ansprechen einer bestimmten Therapie genutzt. Durch eine bessere Früherkennung können so schwere und aufwendig zu behandelnde Krankheitsverläufe verhindert werden. Zudem ermöglicht eine verbesserte Differentialdiagnose mithilfe von Biomarkern, Therapien individuell auf den jeweiligen Patienten abzustimmen.
Obwohl der Bedarf in der klinischen Diagnostik sehr hoch ist, fehlen derzeit für sehr viele Erkrankungen solche Indikatoren, die eine ausreichend hohe Spezifität und Sensitivität aufweisen. Ein Beispiel ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), die mit über 600 Mio Erkrankungen und über 2,75 Mio Todesfällen pro Jahr weltweit die vierthäufigste Todesursache darstellt. Eine zuverlässige Diagnose wird erst im fortgeschrittenen Stadium durch eine progressive Abnahme der Lungenfunktion gestellt. Für eine Heilung ist es dann meistens zu spät. Ähnlich verhält es sich für das Prostatakarzinom, eine der häufigsten Krebserkrankungen des Mannes. Auch hier fehlen zuverlässige Biomarker, mit denen der Tumor bereits in einer frühen Phase eindeutig diagnostiziert und anschließend behandelt werden kann.