Herausforderung: (Prä-)klinische Forschung ohne Tierversuche
Hohe Misserfolgsraten in der Arzneimittelentwicklung treiben einen Paradigmenwechsel in der Grundlagen- und präklinischen Forschung voran (Adhikary, P.P., Ul Ain, Q., Hocke, A.C. et al. COVID-19 highlights the model dilemma in biomedical research. Nat Rev Mater 6, 374–376 (2021). https://doi.org/10.1038/s41578-021-00305-z). Tiermodelle sind nach wie vor der Goldstandard. Bedingt durch Unterschiede zwischen den Spezies und damit einhergehenden schlechten Vorhersagen menschlicher physiologischer und pathologischer Bedingungen sind ihnen aber Grenzen gesetzt. Um diese translationale Lücke zu schließen, werden zunehmend humane In-vitro-Krankheitsmodelle entwickelt (Loewa, A., Feng, J.J. & Hedtrich, S. Human disease models in drug development. Nat Rev Bioeng 1, 545–559 (2023). https://doi.org/10.1038/s44222-023-00063-3).
Diese ermöglichen,
- präzisere und umfangreichere wissenschaftliche Einblicke in die Krankheiten zugrundeliegende molekularen Mechanismen zu gewinnen,
- bei sehr guter Reproduzierbarkeit Experimente einfach zu handhaben und zu wiederholen, und
- eine hohe Relevanz der Ergebnisse zu gewährleisten, durch Nachbildung wesentlicher Aspekte der Gewebe- und Organkomplexität.
Der Einsatz passender Krankheitsmodelle in der (prä-)klinischen Forschung steigert die Erfolgsrate der klinischen Umsetzung, reduziert die Kosten der Arzneimittelentwicklung und resultiert in zunehmend effektiveren Wirkstoffen (Loewa, A., Feng, J.J. & Hedtrich, S. Human disease models in drug development. Nat Rev Bioeng 1, 545–559 (2023). https://doi.org/10.1038/s44222-023-00063-3).