Neuer Assay für das Screening nach Antimykotika
Etwa die Hälfte aller Menschen beherbergt Hefepilze in ihrem Körper. Im Allgemeinen hält das Immunsystem die oft lästigen Untermieter in Schach. Dennoch werden pathogenen Hefepilzen allein in Deutschland mehrere Tausend Todesfälle pro Jahr angelastet – Tendenz steigend. Insbesondere immungeschwächte Chemotherapie-Patienten oder Empfänger von Transplantaten sind von lebensgefährlichen Mykosen, also aggressiven Pilzinfektionen, betroffen. Bislang sind nur wenige Präparate gegen solche Erkrankungen verfügbar. Sie haben jedoch zum Teil erheblichen Nebenwirkungen. Außerdem werden die Pilze zunehmend resistent gegen die eingesetzten Wirkstoffe.
Forscher des Fraunhofer IGB und Spezialisten der EMC microcollections GmbH haben sich jetzt in einem Forschungsprojekt auf die Suche nach neuartigen Verbindungen begeben, die ein breites Wirkspektrum gegen unterschiedliche Pilzarten aufweisen, aber besser verträglich sind als herkömmliche Antimykotika.