Fraunhofer-Leitprojekt AmmonVektor

Grünes Ammoniak als dezentraler, sektorenübergreifender Energievektor für die deutsche Energiewende

Das Fraunhofer-Leitprojekt AmmonVektor wird von Fraunhofer UMSICHT koordiniert und erforscht Ammoniak als Energievektor für den Transport von Wasserstoff. Ammoniak lässt sich in seiner flüssigen Form technisch einfach und ohne großen Energieaufwand transportieren. Die Forschenden der Fraunhofer-Institute UMSICHT, ICT, IGB, IKTS, IML, IMM, IMW und ITWM betrachten die gesamte Wertschöpfungskette und nutzen den Vorteil, dass Ammoniak durch die Düngemittelproduktion bereits über eine weltweite Transportinfrastruktur verfügt. 

AmmonVektor: grünes Ammoniak als dezentraler, sektorenübergreifender Energievektor für die deutsche Energiewende.
© Shutterstock/Composing Fraunhofer UMSICHT
AmmonVektor: grünes Ammoniak als dezentraler, sektorenübergreifender Energievektor für die deutsche Energiewende.

Herausforderung 

Der industrielle Bedarf an Strom und Prozesswärme in Deutschland ist immens und wird ohne Importe nachhaltig erzeugter Energieträger nicht gedeckt werden können. Ein solcher Energieträger der Zukunft ist Wasserstoff. Mit dem Nachteil, dass sein schiffsgebundener Import sowie die dezentrale Verteilung und Speicherung aufwändig und daher hochpreisig sind. Zudem ist der Wasserstofftransport technologisch noch nicht ausgereift.

 

Lösungsansatz und Vorhaben

Lösungen für diese logistischen Herausforderungen werden im Rahmen von AmmonVektor entwickelt. Das Fraunhofer-Leitprojekt setzt auf Ammoniak als sogenannten Energievektor, der sich in seiner flüssigen Form technisch einfach und ohne großen Energieaufwand transportieren lässt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ammoniak durch die Düngemittelproduktion bereits über eine weltweite Transportinfrastruktur verfügt.

In den nächsten drei Jahren betrachten die Fraunhofer-Forschenden die gesamte Wertschöpfungskette:

Es entstehen Reaktoren und Katalysatoren für eine flexible, energieeffiziente Ammoniak-Synthese sowie Technologien für die Spaltung von Ammoniak und dessen Nutzung zur Erzeugung von Strom, Wärme und Bewegung.

Ebenfalls werden Speicher- und Logistikkonzepte erstellt und Geschäftsmodelle entwickelt. Alles unter der Zielsetzung, in Zukunft Wasserstoff dezentral verfügbar zu machen.

Beiträge des Fraunhofer IGB

In der Abteilung Nachhaltige katalytische Prozesse konzentrieren sich die Arbeiten auf die Entwicklung einer flexiblen, energieeffizienten Ammoniaksynthese für dezentrale Anwendungen.

Die Abteilung Bioinspirierte Chemie synthetisiert neue Katalysatoren durch Nutzung stark eutektischer Lösungsmittel (DES, deep eutectic solvents), die möglichst milde Prozessbedingungen bei der Ammoniaksynthese ermöglichen sollen.

In der Abteilung Membranen werden Membranen für die Trennung von H2 und N2 entwickelt, die direkt in einen Reaktor für die Ammoniak-Spaltung integriert werden können.

Projektinformationen

Projekttitel

Fraunhofer-Leitprojekt »AmmonVektor – Grünes Ammoniak als sektorenübergreifender Energievektor«

 

Projektlaufzeit

Januar 2024 – Dezember 2026

 

Projektpartner

  • Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT (Koordination)
  • Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT
  • Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB
  • Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
  • Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML
  • Fraunhofer-Institut für Mikrotechnik und Mikrosysteme IMM
  • Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW
  • Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM

Weiterführende Informationen

Fraunhofer-Leitprojekt

AmmonVektor – Grünes Ammoniak als sektorenübergreifender Energievektor

 

Förderung

Fraunhofer stellt sich den aktuellen Herausforderungen für die deutsche Industrie. Mit ihren Leitprojekten setzt sie strategische Schwerpunkte, um konkrete Lösungen zum Nutzen für den Standort Deutschland zu entwickeln. Die Themen orientieren sich an den Erfordernissen der Wirtschaft.

Das Ziel ist es, wissenschaftlich originäre Ideen schnell in marktfähige Produkte umzusetzen. Die beteiligten Fraunhofer-Institute bündeln ihre Kompetenzen und binden die Industriepartner frühzeitig in die Projekte ein.