Häufig sind die Interaktionen eines Proteins mit seiner Umgebung nicht stabil, sondern nur temporär. Die Bindung zwischen den Interaktionspartnern kann beispielsweise dissoziieren, sobald die zu untersuchenden biologischen Systeme zur Analyse aufgeschlossen und zerstört werden. Aus diesem Grund ist es für die Untersuchung von Protein-Protein-Interaktionen essenziell, die entsprechenden biomolekularen Wechselwirkungen kovalent zu fixieren. Der Zeitpunkt der Fixierung soll dabei beliebig wählbar und spezifisch für die Interaktion sein. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wenden wir das Prinzip des erweiterten genetischen Codes an. Dabei wird während der Proteinsynthese statt einer natürlichen eine artifizielle Aminosäure an eine exakt definierte Position in die Interaktionsdomäne des Zielproteins, dem Transkriptionsfaktor Gal4p, in vivo eingebaut. Die zusätzlichen Seitengruppen der verwendeteten artifiziellen Aminosäuren sind photoaktivierbar: In Abhängigkeit von UV-Licht werden die Seitengruppen aktiviert und bilden kovalente Bindungen zum Interaktionspartner aus. Die so fest aneinander gebundenen Proteine können dann aus den Zellen isoliert, anschließend angereichert und mittels Massenspektrometrie identifiziert werden.