Als Inokulum (Animpfbiomasse) wurde für den aeroben Reaktor eine aus den lösemittelhaltigen Abwässern isolierte Population und für den anaeroben Reaktor Faulschlamm verwendet. Der gelöste organische Kohlenstoff (DOC) des Abwassers betrug bis zu 5000 mg/l. Die erreichten Raumbelastungen für Vollumsatz lagen bei 1 bis 1,5 kg DOC/m3d. Diese relativ niedrigen Werte hängen damit zusammen, dass die verschiedenen biologisch abzubauenden Inhaltsstoffe des Abwassers im Batchbetrieb sequenziell abgebaut werden, wie Bild 1 am Beispiel des aeroben batchweisen Abbaus zeigt.
Die erzielten Ergebnisse bei aerobem Betrieb lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Der Umsatz war größer als 90 Prozent. Aerobe Mikroorganismen wandeln etwa 50 Prozent des abgebauten Kohlenstoffs in Biomasse um. Der dadurch entstehende übermäßige Bewuchs hat zur Folge, dass das Festbett sehr schnell verblocken kann. Deshalb musste das Festbett regelmäßig umgewälzt werden (z. B. einmal täglich), so dass für den gesamten Prozess ein dauernder störungsfreier Betrieb ermöglicht wurde.
Bei anaerober Betriebsweise wurden folgende Ergebnisse erzielt: Der Umsatz erfolgte bis zu 98 Prozent. Dabei fand nur eine geringe Biomassezunahme statt, denn anaerobe Mikroorganismen bilden nur sehr wenig Biomasse pro abgebautem Kohlenstoff. Dadurch musste der Reaktor zur Gewährleistung eines störungsfreien Betriebs nur in Intervallen von einigen Wochen umgewälzt werden. Das gebildete Biogas bei mesophiler Betriebsweise (37 °C) enthält 65 Prozent Methan bei Biogasausbeuten bis zu 1,7 l / g DOC.