Zwei Hugo-Geiger-Preise ans Fraunhofer IGB
Höhepunkt der Fraunhofer-Jahrestagung war die Preisverleihung der Wissenschaftspreise. Gleich zwei der drei Hugo-Geiger-Preise für den wissenschaftlichen Nachwuchs gehen nach Stuttgart an das Fraunhofer IGB.
Die Jahrestagung der Fraunhofer-Gesellschaft fand in diesem Jahr vom 18.-20. Oktober in Magdeburg statt. Höhepunkt war die Preisverleihung der Wissenschaftspreise. Außer dem erstmalig vergebenen Technologiepreis »Technik für den Menschen« wurden drei Joseph-von-Fraunhofer-Preise und drei Hugo-Geiger-Preise verliehen. Gleich zwei der drei Hugo-Geiger-Preise für den wissenschaftlichen Nachwuchs gehen nach Stuttgart an das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB.
Den ersten Preis erhält der Biologe Xin Xiong aus der Arbeitsgruppe von Dr. Steffen Rupp für seine Diplomarbeit »Funktionelle Charakterisierung von Tsa1p in Candida albicans«. In seiner wissenschaftlichen Arbeit gelang es Herrn Xin Xiong vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, ein Protein aus der Zellwand des Hefepilzes Candida albicans zu lokalisieren und in seiner Funktion an der Schnittstelle zum Wirtsorganismus zu analysieren. In der Aufklärung der Schnittstelle zum Wirtsorganismus sehen Experten einen wichtigen Schritt zur Entwicklung neuer Antimykotika.
Den zweiten Hugo-Geiger-Preis erhält Silke Kersen für ihre Diplomarbeit »Zelluläre Erweiterung des dreidimensionalen humanen Hautäquivalents mit mikrovaskulären Endothelzellen mit dem Ziel, ein In-vitro-Angiogenese-Modell zu etablieren« aus der Abteilung Zellsysteme unter Leitung von Prof. Dr. Heike Walles. Es gelang Frau Kersen vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, im Rahmen ihrer Diplomarbeit eine Methode zu etablieren, mikrovaskuläre Endothelzellen zusammen mit Fibroblasten und Keratinozyten zu kultivieren und hierbei die Angiogenese zu induzieren. Sie schuf damit das erste 3-D-Hautmodell aus humanen Zellen, in dem sich bereits kapillarähnliche Strukturen ausbilden. Die Experten sehen darin einen Fortschritt in der Entwicklung von Gewebeproben, die u. a. in der medizinischen Forschung anstelle von Tierversuchen eingesetzt werden können.
Profil: Hugo-Geiger-Preis – Wissenschaftlichen Nachwuchs fördern
Das 50-jährige Jubiläum der Fraunhofer-Gesellschaft veranlasste die Bayerische Staatsregierung im Jahr 1999, diesen Preis zu stiften. Namensgeber ist Staatssekretär Hugo Geiger, der Schirmherr der Gründungsversammlung am 26. März 1949. Mit diesem Preis werden hervorragende und anwendungsorientierte Diplom- und Doktorarbeiten
auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften ausgezeichnet. Es kann sich dabei auch um Methoden oder Technologien aus anderen Fächern handeln, die sich in den Life Sciences einsetzen lassen. Kriterien der Beurteilung sind: wissenschaftliche Qualität, wirtschaftliche Relevanz, Neuartigkeit und Interdisziplinarität der Ansätze. Die Arbeiten müssen in unmittelbarer Beziehung zu einem Fraunhofer-Institut stehen oder dort entstanden sein. In diesem Jahr erhält der erste Preisträger einen Betrag von 3 000, die beiden zweiten jeweils 2 000 Euro.