IMWS und IGB unterstützen Einsatz von Grünem Wasserstoff und Grünem Ammoniak in Marokko
Das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen in Halle (Saale) und das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart, Straubing und Leuna verstärken ihre Zusammenarbeit mit Partnern in Marokko. In Rabat wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der marokkanischen OCP Group, dem weltweit größten Exporteur von Phosphaten, dem Green Energy Park und der Mohammed VI Polytechnic University zum Aufbau eines gemeinsamen Forschungsteams geschlossen. Ziel der Partnerschaft ist die Forschung zur Synthese und Herstellung von Grünem Wasserstoff und Grünem Ammoniak, die als nachhaltige Rohstoffe für die Düngemittelindustrie genutzt werden können.
Das Fraunhofer IMWS kooperiert seit 2012 mit dem Institut de Recherche en Energie Solaire IRESEN in Ben Guerir, dem führenden Energieforschungsinstitut in Marokko, und dem von diesem Institut aufgebauten Green Energy Park. Beim letzten gemeinsamen Projekttreffen im August 2018 wurde beabsichtigt, diese Kooperation um die Firma OCP zu erweitern. Die seitdem sehr erfolgreiche Zusammenarbeit der Partner wurde nun bei einem Gegenbesuch in Marokko auf die nächste Stufe gehoben: Zusammen mit Green Energy Park, OCP und der lokalen Universität Mohammed VI Polytechnic University soll ein Forschungsteam gebildet werden. Der Schwerpunkt soll auf zwei Rohstoffen liegen: Grüner Wasserstoff, der mittels Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, lässt sich als Ausgangsstoff für zahlreiche wichtige Produkte der chemischen Industrie nutzen. Grünes Ammoniak, synthetisiert aus Grünem Wasserstoff und Stickstoff aus der Luft, kann als Grundstoff etwa für die Herstellung von Düngemitteln dienen.
»Mit diesem Exzellenzzentrum stärken wir die Infrastruktur in Forschung und Entwicklung, die von der Mohammed VI Polytechnic University aufgebaut wird. Das Fraunhofer-Mazagan-Labor zielt darauf ab, Lösungen für die Industrie zu entwickeln und innovative Projekte der Kreislaufwirtschaft in Afrika zu etablieren, unterstützt durch unsere Partner aus Deutschland«, sagt Mostafa Terrab, Vorstandvorsitzender der OCP Group.
In dem gemeinsamen Forschungsteam sollen neue Lösungen gefunden und Technologien etabliert werden, wie Grüner Wasserstoff und Grünes Ammoniak effizient gewonnen und genutzt werden können. Dazu soll gemeinsam mit den marokkanischen Partnern weltweit erstmalig eine Pilotanlage zur Synthese von Grünem Ammoniak in Marokko aufgebaut werden. Fraunhofer IMWS und Fraunhofer IGB begleiten dies mit technologischem und methodischem Know-how.
»Wir freuen uns darauf, unsere Partner in Marokko bei diesen Aktivitäten unterstützen zu können. Bei unserem Besuch haben wir vielfältige Themen diskutiert, die in der Pilotanlage erforscht werden können. Ich rechne damit, dass die gemeinsamen Arbeiten dort schnell beginnen – als Start einer langfristigen und erfolgreichen Kooperation, bei der wir viele neue Erkenntnisse zu den Potenzialen von Chemie 4.0 gewinnen und die insbesondere Chancen für den deutschen Anlagenbau eröffnen werden«, sagt Prof. Ralf B. Wehrspohn, Leiter des Fraunhofer IMWS.
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