Prozesssteuerung blau‑grüner Infrastrukturen in Leipzig
Leipzig ist eine wachsende Metropole; die Entwicklung weiterer Wohnflächen im Stadtzentrum deshalb ein wichtiges Ziel der Stadtentwicklung. Mit baulicher Nachverdichtung und den Folgen des Klimawandels (Hitze, Starkregen) ist jedoch eine enorme Belastung der Wasser‑ und Energieinfrastruktur verbunden. Die beteiligten Akteure der Stadt werden dadurch mit neuen planerischen und rechtlichen Fragestellungen konfrontiert.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt »Leipziger BlauGrün – Blau‑grüne Quartiersentwicklung in Leipzig« soll am Beispiel des Großprojektes »Eutritzscher Freiladebahnhof« zeigen, wie ein abflussloses und ressourceneffizientes Stadtquartier gestaltet werden kann. Blau steht dabei für Wasser, Grün für Pflanzen als Element der städtischen Infrastruktur. Ziel ist die Entwicklung neuer, übertragbarer blau‑grüner Technologien und Planungstools sowie einer sensorbasierten, robusten Prozesssteuerung.
Das Fraunhofer IGB geht hier der Frage nach, wie die Kombination blau‑grüner Technologien gleichermaßen robust und effizient gesteuert und der Betrieb und die Erhaltung der Systemarchitektur nachhaltig sichergestellt werden können. In diesem Zusammenhang kann die Erfahrung des IGB bei der Prozessautomatisierung und beim Umgang mit Messdaten auf die Ebene des Stadtquartiers übertragen werden. In einem ersten Schritt werden am Campus des Helmholtz‑Zentrums für Umweltforschung Leipzig Elemente wie Gründächer automatisiert, z. B. durch die Steuerung des Abflusses unter Einbeziehung von Wettervorhersagen. Die Ergebnisse werden dann auf das geplante Quartier übertragen.