Bei der Mikroalgenkultivierung haben die Kultivierungsbedingungen wesentlichen Einfluss auf die Zusammensetzung der Biomasse. So kann zum Beispiel der Chrysolaminaringehalt durch Anpassung der Kultivierungsbedingungen von < 5 %w/w auf > 30 %w/w gesteigert werden. Gemeinsam mit der Landesversuchsanstalt für Wein‑ und Obstbau wird die Anwendung des Polysaccharids Chrysolaminarin als Pflanzenstärkungsmittel im Weinbau getestet. Hierbei geht es darum, eine Alternative zu bisherigen Präparaten gegen Pilzkrankheiten zu finden. Die Universität Hohenheim führt Versuche zur Anwendung der Mikroalgenbiomasse im Bereich Humanernährung durch. Neben Chrysolaminarin stehen hier vor allem das Pigment Fucoxanthin sowie Eicosapentaensäure, eine Omega‑3‑Fettsäure, im Fokus.
Vor allem Fucoxanthin stößt bei der Industrie auf Interesse, da es neben antioxidativen, antiinflammatorischen auch krebshemmende und gewichtsreduzierende Wirkung zeigt. Am Fraunhofer IGB wurde bereits ein Verfahren zur Gewinnung von hochreinem Fucoxanthin (> 90 Prozent) entwickelt.