Dafür wurden im Technikumsmaßstab verschiedene Betriebssituationen experimentell nachgestellt, indem betriebliche Parameter geändert und deren Auswirkungen auf den Prozess dokumentiert wurden. Diese Experimente führten gezielt zu extremen Situationen im Biogasprozess, um so das Verhalten und die Reaktionen der messbaren Parameter verfolgen und daraus geeignete Vorgehensweisen ableiten zu können. Die Erkenntnisse fließen in ein vom Projektpartner Helmut-Schmidt-Universität Hamburg entwickeltes Simulationsprogramm ein.
Die Ergebnisse dieser Versuche haben besonders eindeutig die stufenweise Reaktion bis zur Biogasproduktion wiedergeben, welche durch die direkte Korrelation zwischen Säurekonzentration und Biogasproduktion charakterisiert ist. Die Datendichte der Online-Messungen erlaubte, den Wechsel zu einem bevorzugten Stoffwechselweg minutengenau zu identifizieren. Darüber hinaus konnten weitere Zusammenhänge dargestellt werden, die aktuell noch nicht in den Standardmodellen wie [1] aufgezeigt sind. Die stöchiometrische Aufteilung der Stoffwechselprodukte ist annähernd korrekt, eine thermodynamische Betrachtung ist bei den Extremfällen ebenso relevant.
Literatur
[1] Batstone, D. J.; Keller, I.; Angelidaki, I.; Kalyuzhnyi, S. V.; Pavlostathis, S. G.; Rozzi, A.; Sanders, W. T. M.; Siegrist, H.; Vavilin, V. A. (2002) The IWA Anaerobic Digestion Model No 1 (ADM1), Water Science and Technology Vol. 45, Nr. 10, pp. 65-73