Bestimmung des Fettsäuremusters in Erythrocytenmembranen
Zur Vermeidung der Blutgerinnung und Thrombenbildung bei extrakorporalen Behandlungsverfahren werden in der Regel Heparine als Hämodialysatoren eingesetzt. Durch den langjährigen Einfluß des Heparins auf das Enzym Lipoprotein-Lipase kann es bei chronischen Dialysepatienten zur Ausbildung bzw. Verschlechterung von Fettstoffwechsel-Störungen kommen. Am Katharinenhospital in Stuttgart wurde daher der Versuch unternommen, den Lipidstoffwechsel dieser Risikogruppe durch Gabe einer Fischölpräparation zusätzlich zur normalen Ernährung zu verbessern und dabei den Einbau der hochungesättigten Fettsäuren aus dem Fischöl in die Erythrocytenmembran zu verfolgen. Dazu sollte von uns ein gaschromatographisches Analyseverfahren entwickelt werden.
Die Fettsäuren wurden aus den gewaschenen und gefriergetrockneten Erythrocytenmembranen mit Trichlortrifluorethan extrahiert und mit Trimethylsulfoniumhydroxid zu den entsprechenden Fettsäuremethylestern derivatisiert. Die Extraktion und Veresterung wurde in Abhängigkeit von Temperatur, Medium und Veresterungsmittel optimiert.
Bei der anschließenden gaschromatographischen Untersuchung wurde anstelle der gängigen heißen Split-Injektion (Gefahr der Diskriminierung von schwererflüchtigen Probenkomponenten) das PTV (Programmed Temperature Vaporizing) - Probenaufgabesystem verwendet. Dabei wird die Probe in den kalten Injektor eingebracht und der größte Teil des Lösungsmittels im Splitverhältnis ausgeblendet. Durch anschließendes schnelles Hochheizen des Injektorblocks werden die eigentlichen Probenbestandteile bei geschlossenem Splitter verdampft und auf die Kapillarsäule überführt. Die prozentuale Zusammensetzung der Fettsäuren (als Methylester) wird durch Vergleich mit den entsprechenden Referenzsubstanzen ermittelt.