München / 30. Mai 2022 - 03. Juni 2022
IFAT | Messe
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
Halle B2, Stand 215/314
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
Halle B2, Stand 215/314
Die IFAT ist die Weltleitmesse für Technologien zur Aufarbeitung und Verwertung von Abwasser und Abfällen. Das Fraunhofer IGB präsentiert hier die am Institut entwickelten Verfahren zur Wasseraufbereitung und -behandlung mit Oxidationsprozessen.
Schwer abbaubare Substanzen wie z. B. Medikamentenrückstände oder Chemikalien in Industrieabwässern können über erweiterte Oxidationsprozesse (Advanced Oxidation Processes, AOP) mit oxidierenden Substanzen wie Ozon und Wasserstoffperoxid sowie UV-Bestrahlung entfernt werden. Diese Reinigungsverfahren benötigen jedoch zumeist chemische Zusätze.
Der Einsatz von Plasmaverfahren kann eine umweltschonende und kostengünstige Alternative darstellen. In einem Plasma werden durch Anlegen einer elektrischen Spannung aus der umgebenden Luft und dem Luftsauerstoff Ionen, hochreaktive kurzlebige Radikale und kurzwellige Strahlung gebildet, die die Abwasserinhaltsstoffe abbauen.
Damit entfällt der Einsatz von zusätzlichen Chemikalien und deren Entsorgung, da die Reaktivteilchen erst während der Entladung erzeugt werden und aufgrund ihrer hohen Reaktivität schnell mit den wassergelösten Schadstoffen abreagieren.
Die Plasmaverfahren können so gezielt auf die Trinkwasseraufbereitung, die Prozesswasserreinigung, die Behandlung von Ballastwasser usw. angepasst werden.
Der oxidative Abbau von Mikroschadstoffen an einem Titandioxid‑Katalysator, durch UVA‑LED‑Strahler aktiviert, wurde am Fraunhofer IGB im Auftrag der PMK Kunststoffverarbeitungs GmbH aus Geisingen‑Gutmadingen untersucht und mit der erweiterten Oxidation mittels Wasserstoffperoxid und Quecksilber‑UVC‑Strahlern verglichen − einem klassischen AOP‑Prozess.
Hierzu wurden zunächst die Leistungsfähigkeit des Katalysators demonstriert und anschließend die Betriebsparameter optimiert. Volumenstrom, Bestrahlungsstärke und oxidierende Zusatzstoffe wurden nach statistischem Versuchsplan variiert. Am optimierten Betriebspunkt wurde der Abbau von Medikamentenrückständen nachgewiesen.