Düsseldorf / 19. Oktober 2022 - 26. Oktober 2022
K | Messe
Internationale Messe für Kunststoff und Kautschuk
Internationale Messe für Kunststoff und Kautschuk
Die Kunststoffindustrie gehört zu den wichtigsten Branchen in Deutschland. Diese auch im internationalen Vergleich starke Position hat sich die Branche nicht nur mit der Produktion, sondern auch mit der Forschung und Entwicklung künstlicher Stoffe erworben. Auf der weltweit führenden Branchenmesse »K« präsentieren nun 14 Fraunhofer-Einheiten innovative, nachhaltige und effiziente Ansätze, Lösungen und Entwicklungen für die Kunststoffverarbeitung.
Dabei stehen die Themen Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, Klimaschutz und Funktionalisierung im Mittelpunkt.
Das Fraunhofer IGB zeigt Technologien und Verfahren rund um die Plasmafunktionalisierung von Polymeren im Rolle-zu-Rolle-Verfahren und bioinspirierte Technologien zur Herstellung biobasierter Polymere.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch am Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 7.0, Stand SC01.
Für die Beschichtung und Oberflächenfunktionalisierung von Folien und Textilien setzen wir am Fraunhofer IGB Plasmaprozesse, nasschemische und kombinierte Verfahren ein. Zudem kann die Beschichtung von beispielsweise Folien im Rolle-zu-Rolle-Verfahren mit zusätzlicher Strukturierung über Heißprägeverfahren erfolgen. Mit unserer Ausstattung führen wir im Kundenauftrag Screenigs und Musterbeschichtungen im Rolle-zu-Rolle-Verfahren mit bis zu 430 mm äußerer Breite durch. Gerne besprechen wir mit Ihnen vor Ort, wie wir auch Ihre Wunschbeschichtung realisieren können!
Schwerpunkte
Wir zeigen Beispiele biobasierter Polymere für eine zirkuläre Bioökonomie, die mit bioinspirierten Technologien entwickelt wurden.
Mit dem Labor für Technische Biopolymere deckt der Straubinger Institutsteil BioCat des Fraunhofer IGB die gesamte Prozesskette zur Herstellung biobasierter Polymere ab: von der Synthese biobasierter Monomere und Additive im Labor, über die Polymerisationen in einer anwendungsnahen Pilotanlage bis zur kunststofftechnischen Verarbeitung. Entwickelt wurden beispielsweise terpenbasierte Polyamide (Caramid-R®, Caramid-S®), biobasierte Weichmacher für PVC, Verfahren zur Aufreinigung von FDCA und Veredelungsbänder für Obst- und Zierhölzer.
Der Institutsteil BioCat des Fraunhofer IGB mit dem Labor für Technische Biopolymere (LTBP) deckt die gesamte Prozesskette von der Synthese biobasierter Monomere und Additive im Labor, über Polymerisationen in einer anwendungsnahen Pilotanlage bis zur kunststofftechnischen Verarbeitung ab. Ergänzt um Fragestellungen zur biologischen Abbaubarkeit schließt das LTBP den Kreislauf vom Naturstoff, über den Werkstoff, zurück zu natürlichen Abbauprodukten und unterstützt Industrieunternehmen bei der Entwicklung innovativer, nachhaltiger Materialien und Prozesse.
Polyethylenfuranoat (PEF) ist ein biobasiertes Polymer, mit dem Potenzial das fossilbasierte PET zukünftig zu ersetzen. Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass das Edukt 2,5-Furandicarbonsäure (FDCA) in hoher Reinheit vorliegt. Am Fraunhofer IGB ist es gelungen, ein neues Aufreinigungsverfahren für FDCA zu entwickeln.
Hinter dem Produkt BiofoYL verbirgt sich eine biobasierte und biologisch abbaubare Folie mit vielfältigen Einsatzbereichen. Das innovative Verpackungsmaterial besteht aus mikrobieller Biotrockenmasse und einem Weichmacher, welcher in der Indsutrie als Nebenstrom anfällt. Der Vorteil der Nutzung von mikrobieller Biomasse ist, dass es sich um eine vollständig erneuerbare Quelle für Polymere handelt, die nicht direkt auf landwirtschaftliche Produktion von Biomasse auf fruchtbarem Boden angewiesen ist und somit nicht zum Verlust ökologisch wertvoller Flächen führt.
Im Projekt Tape2Grape wird ein multifunktionales, biobasiertes und biologisch abbaubares Veredelungsband entwickelt. Mit gezieltem Einsatz von bioaktiven Bestandteilen soll das Gehölz im Heilungsprozess aktiv unterstützt werden. Durch die Bioabbaubarkeit kann das Band nach dem Veredeln im Anbaugebiet verbleiben und verrotten, da es für die Umwelt nicht schädlich ist. Somit stellt Tape2Grape einen wirtschaftlichen und ökologischen Mehrwert im kommerziellen als auch im ökologischen Obstbau dar.
Schafwolle ist in Deutschland ein unterverwerteter Rohstoff, der als Nebenprodukt einer ökologischen Landschaftspflege anfällt. Um die Verwertung dieser keratinischen Faser zu verbessern, werden am Fraunhofer IGB im Rahmen des Verbundprojekts SmartFelt-M neuartige Dämmmaterialien entwickelt, welche verbesserte Eigenschaften für den Baubereich aufweisen und zugleich in hohem Maße biobasiert und biologisch abbaubar sind.
Es besteht ein hoher Bedarf an biobasierten Weichmachern, um den Anteil an nachwachsenden Rohstoffen in der Kunststoffindustrie zu erhöhen. Gleichzeitig sind für neue, biobasierte Polyester wie PLA, PEF oder PHA noch keine vollständig überzeugenden, biobasierten Weichmacherlösungen gefunden, die mit Preis und Performance von Phthalsäure-Estern gleichziehen können. Am Fraunhofer IGB werden Reststoffe aus der Zellstoffindustrie chemisch modifiziert und auf die entsprechenden Polymere gezielt als Weichmacher angepasst. Die chemische Struktur des Zielmoleküls soll dabei die positiven Eigenschaften industrieller fossiler und biobasierter Weichmacher kombinieren.
Caramid-R® und Caramid-S® sind zu 100% biobasierte Polyamide, hergestellt aus einem Reststoff der Celluloseherstellung: dem Monoterpen (+)-3-Caren. Caramid-R® ist amorph, transparent und besitzt eine Glasübergangstemperatur von bis zu 120 °C. Caramid-S® besitzt eine Glasübergangstemperatur von bis zu 115 °C und einen Schmelzpunkt von 280 °C. Im Gegensatz zu kommerziellen biobasierten Polyamiden können Caramid-S® und Caramid-R® durch anionische Ringöffnungspolymerisation hergestellt werden, was die Herstellung von Gusspolyamiden ermöglicht.