Zusammenfassung
Chitin ist eine der Hauptkomponenten des Außenskeletts von Arthropoden, wie Krabben, Hummern und Garnelen, und ist damit eines der meist verbreiteten Biopolymere der Welt. Das Anwendungspotenzial von Chitin und seinen Derivaten ist zwar groß, bisher aber noch nicht umgesetzt. In dem von der EU geförderten Projekt »ChiBio« hat daher ein internationales Forscherteam unter Leitung des Fraunhofer IGB neue Prozesse entwickelt, um chitinhaltigen Fischereiabfälle als Ausgangsstoff für die Herstellung von Spezial- und Feinchemikalien nutzen zu können. Nach dem Konzept einer Bioraffinerie soll dabei der Krabbenschalenabfall vollständig verwertet werden und verschiedene stoffliche (Monomere für biobasierte Polymere) und energetische Nutzungswege (Biogasgewinnung) entwickelt oder bestehende Prozesse verbessert werden. Das ChiBio-Konsortium setzt sich aus Forschungs- und Industriepartnern aus Norwegen, Österreich, Tschechien, Irland sowie Tunesien und Indonesien zusammen, um neben europäischen auch afrikanische und asiatische Fischereiabfälle als Rohstoffquelle nutzen zu können.