Anwendung und Herstellung von pflanzenölbasierten Epoxiden
Bei der Epoxidierung ungesättigter Fettsäuren und Triglyceride entstehen Produkte mit gesteigerter Polarität und Reaktivität. Pflanzenölbasierte Epoxide werden im industriellen Maßstab meistens ausgehend von Sojaöl chemisch hergestellt. Sie können als PVC-Stabilisatoren, Weichmacher, zur Synthese von biobasierten Harzen und Beschichtungen oder nach weiterer Umsetzung als Bestandteile von Schmierstoffformulierungen eingesetzt werden. Die Epoxidierung erfolgt dabei über die sogenannte Prileschajew-Reaktion, bei der olefinische Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren durch Persäure zum Epoxid (Oxiran) umgesetzt werden.
Die Persäurebildung erfolgt häufig in situ durch Reaktion von Wasserstoffperoxid mit Essig- oder Ameisensäure unter Verwendung starker Mineralsäuren, beispielsweise Schwefelsäure, oder Ionenaustauschharze als Katalysator.
Eine Alternative zu diesem chemischen Verfahren besteht in der chemo-enzymatischen Epoxidierung, bei der eine Lipase die Persäurebildung aus Fettsäure und Wasserstoffperoxid enzymatisch katalysiert. Wesentliche Vorteile sind mildere Prozessbedingungen und eine höhere Selektivität der Umsetzung.
Bei der chemischen Methode teilweise auftretende unerwünschte Ringöffnungsreaktionen können beim chemo-enzymatischen Verfahren weitestgehend vermieden werden.