Aufgrund moderner, immunsuppressiver Therapien sowie einer immer älter werdenden Bevölkerung existiert ein immer größer werdendes Patientenkollektiv, welches gegen invasive Pilzinfektionen anfällig ist. Pilzinfektionen sind insbesondere bei immunsupprimierten Patienten mit einer hohen Mortalität verbunden. Da die Standarddiagnostik für pathogene Hefe- und Schimmelpilze vergleichsweise langwierig und fehlerbehaftet ist, kommt es in der Klinik häufig und vermehrt zu einem prophylaktischen und kostspieligen Einsatz von Antimykotika. In den letzten Jahren nehmen Berichte über Antimykotika-Resistenzen, insbesondere in Candida ssp., stetig zu.
Konventionelle klinische Keimidentifizierungstests und der Nachweis von Antimykotika- Empfindlichkeiten bzw. -resistenzen beruhen auf kulturbasierten Verfahren (Mikrodilution, Etest®) und können insbesondere bei Schimmelpilzen bis zu 14 Tage in Anspruch nehmen. Häufig gelingt die Anzucht von Schimmelpilzen aus Patientenproben jedoch gar nicht, obwohl der Patient klinisch eindeutig verdächtig ist. In diesen Fällen muss eine Verdachtstherapie initiiert werden, die nicht spezifisch auf den Erreger angepasst werden kann. Ferner ist aus klinischen Studien bekannt, dass die phänotypische Resistenztestung mit einem Fehler von bis zu 15 % behaftet ist.