Die Tumorentstehung ist ein vielstufiger Prozess, an dem mehrere zelluläre Signalwege beteiligt sind. Seit Mitte 2002 arbeiten Wissenschaftler des Fraunhofer IGB in einer von der Landesstiftung Baden-Württemberg geförderten Forschungskooperation gemeinsam mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart sowie den Universitäten Tübingen und Stuttgart an der molekularen Analyse von Brustkrebstumoren. Der Schwerpunkt der Arbeiten des Fraunhofer IGB liegt darauf, DNA-Biochips für eine individuelle Brustkrebsdiagnose zu entwickeln.
Die gegenwärtige Diagnostik des Mammakarzinoms beinhaltet in der Regel das Ertasten von Knoten in der Brust, die durch bildgebende Verfahren weiter untersucht werden. Bei fortbestehendem Krebsverdacht wird das entartete Gewebe meist operativ entfernt und untersucht. Es ist bekannt, dass histopathologisch identische Tumoren bei gleicher Therapie unterschiedliche klinische Verläufe zeigen können. Deshalb wird dringend eine weitere differenzierte Diagnose benötigt, um die Therapie zu optimieren. Die Erstellung individueller Tumorporträts auf Basis von Biochips kann ein geeignetes Mittel sein.