Der Abbau von menschengemachten Schadstoffen in geringen Konzentrationen, sogenannten organischen Spurenstoffen oder Mikroschadstoffen, erlangt in der Wasseraufbereitung zunehmend Priorität. In der Schweiz ist der entsprechende Ausbau größerer Kläranlagen bereits verpflichtend in Baden‑Württemberg und anderen Regionen wird er teilweise vorsorglich umgesetzt.
In kommunalen Kläranlagen sind Aktivkohleadsorption und Ozonbehandlung derzeit der Stand der Technik. Für industrielle Abwasserströme, Prozesswässer und private Haushalte werden vielfältige weitere Technologien erforscht und finden unter den jeweiligen gesetzlichen Regelungen und Anforderungen ihren Markt.
Der oxidative Abbau von Mikroschadstoffen an einem Titandioxid‑Katalysator, durch UVA‑LED‑Strahler aktiviert, wurde am Fraunhofer IGB im Auftrag der PMK Kunststoffverarbeitungs GmbH aus Geisingen‑Gutmadingen untersucht und mit der erweiterten Oxidation mittels Wasserstoffperoxid und Quecksilber‑UVC‑Strahlern verglichen − einem klassischen AOP‑Prozess. Hierzu wurden zunächst die Leistungsfähigkeit des Katalysators demonstriert und anschließend die Betriebsparameter optimiert. Volumenstrom, Bestrahlungsstärke und oxidierende Zusatzstoffe wurden nach statistischem Versuchsplan variiert. Am optimierten Betriebspunkt wurde der Abbau von Medikamentenrückständen nachgewiesen.
Die spezifischen Methoden und der Oxidationsreaktor der PMK Kunststoffverarbeitungs GmbH stehen nun am IGB für Abbauuntersuchungen zur Verfügung.