Als Spurenkontaminationen oder »Micropollutants« geraten Chemikalien, die in sehr geringen Konzentrationen in die aquatische Umwelt gelangen, zunehmend ins Blickfeld. Anzahl, Häufigkeit und Konzentrationen solcher Spurenkontaminationen nehmen kontinuierlich zu. Arzneimittel und deren Stoffwechselprodukte sowie endokrin wirksame Gebrauchschemikalien (»Pseudoöstrogene«) werden als besonders kritisch angesehen. Sie entfalten ihre pharmakologische oder endokrine Wirkung in Oberflächengewässern, können sich in der Nahrungskette anreichern und wurden bereits in Trinkwasserproben nachgewiesen. Chemisch handelt es sich um eine Vielzahl unterschiedlichster Substanzen, die in kommunalen Kläranlagen nach dem derzeitigen Stand der Technik u. a. aufgrund der extrem niedrigen Konzentrationen, in denen sie vorkommen, nicht abgebaut werden.