Durch die rein anaerobe Verfahrenstechnik werden die organischen Inhaltsstoffe des Abwassers zum größten Teil zu Biogas umgesetzt. Nach den bisherigen Erfahrungen liegt die Biogasproduktion bei 40 bis 60 Litern pro Einwohner und Tag. Bei der herkömmlichen Abwasserreinigung wird durch die Schlammfaulung ein Biogasertrag von etwa 25 Litern pro Einwohner und Tag erreicht. Der Energiegehalt des bei der anaeroben Abwasserreinigung entstehenden Biogases liegt bei mehr als 100 kWh pro Einwohner und Jahr. Stellt man diesen Gewinn von 100 kWh dem Energiebedarf großer Kläranlagen gegenüber, die pro Jahr etwa 30 kWh elektrische Energie pro Einwohner und Jahr und noch einmal den gleichen Betrag an thermischer Energie benötigen, zeigt dies, dass eine mindestens energieautarke Abwasserreinigung unter anaeroben Bedingungen möglich ist.
Da die Anlage in Knittlingen als Demonstrationsanlage relativ klein ist, ist hier eine Nutzung des Biogases mit herkömmlichen Systemen wie Blockheizkraftwerk oder auch Stirlingmotor kaum umsetzbar. Das Biogas wird daher in einem Brenner verbrannt und somit thermisch im Prozess der Abwasserreinigung verwertet.