Das vom Fraunhofer IGB entwickelte Konzept zur semidezentralen Reinigung häuslicher Schmutzwässer aus Neurott in der Pilotphase ist in Bild 2 dargestellt. Das Rohabwasser wird aus einem Vorlagebehälter, der außerdem als hydraulischer Puffer dient, in die Vorklärung gepumpt. Die Funktion der Vorklärung wird nur benötigt, wenn die Vorfiltration außer Betrieb sein sollte. In der Vorfiltration wird das Rohabwasser aufgetrennt: In einen feststofffreien und kohlenstoffarmen Filtratwasserstrom, der zur Weiterbehandlung in die biologische Reinigungsstufe (Denitrifikation und Membranbioreaktor) geleitet wird, und einen feststoffreichen Konzentratwasserstrom, der als Primärschlamm in die Faulung der zentralen Kläranlage Heidelberg geführt wird. Bei Kohlenstoffmangel für die biologische Stickstoffentfernung kann ein Teilstrom des Rohabwassers direkt aus der Vorklärung in die Denitrifikation geleitet werden.
Die biologische Stickstoffentfernung erfolgt durch eine vorgeschaltete Denitrifikation, bei der Mikroorganismen Nitrat in elementaren Stickstoff umwandeln. Als nächste Behandlungsstufe folgt die Nitrifikation im aerob betriebenen Bioreaktor, dem zur Abtrennung des belebten Schlammes eine Membranfiltrationsstufe nachgeschaltet wird (Membranbioreaktor mit Rotationsscheibenfilter). Das gereinigte Abwasser wird aus einem Sammelschacht periodisch in einen Bach gepumpt. Der Überschussschlamm wird in einem Behälter zwischengespeichert und in der modernen Hochlastfaulung der zentralen Kläranlage Heidelberg behandelt.