Variolytics-Ausgründung – IGB-Wissenschaftler sichern sich EXIST-Förderung
Unter dem Namen »Variolytics« planen Dr.-Ing. Matthias Stier und sein Team eine Ausgründung, um ihr am IGB entwickeltes Echtzeit-Massenspektrometer auf den Markt zu bringen. Hierfür haben sie sich beim Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (kurz BMWi) für eine Zuwendung im Rahmen des Förderprogramms »EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft« beworben. Mit Erfolg: Der Antrag wurde nun bewilligt und das Vorhaben wird über einen Zeitraum von zwei Jahren mit über 1,5 Mio. Euro unterstützt.
In der Industrie kommen Massenspektrometer zum Einsatz, um die Zusammensetzung von Stoffen zu bestimmen und deren Veränderung zu überwachen – bislang allerdings nur bei Gasen. Eine Neuentwicklung des IGB eröffnet noch weitere Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere im Bereich »Industrie 4.0«: Denn mit dem von IGB-Wissenschaftler Dr.-Ing. Matthias Stier und seinen Mitstreitern entwickelten Massenspektrometrie-System »Variolytics« können bis zu dreißig verschiedene Stoffe bzw. Komponenten sowohl in der Gas- als auch der Flüssigphase gleichzeitig und in Echtzeit analysiert werden. Möglich macht das ein innovatives und patentiertes Einlasssystem.
»Das System ist mittlerweile soweit ausgereift, dass wir es nun für die Prozessindustrie auf den Markt bringen möchten«, erzählt Stier. »Deswegen haben wir uns zu einer Ausgründung entschlossen.« Um diese zu finanzieren, bewarben sich Stier und sein Team beim Projektträger Jülich für das Förderprogramm »EXIST – Existenzgründungen aus der Wissenschaft«. Dieses Programm wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie eigens für den Forschungstransfer und für die Gründung von Unternehmen aus der Wissenschaft heraus ins Leben gerufen. Die Fördersumme für das IGB-Vorhaben beträgt insgesamt 1.655.050 Euro, die Gelder stammen jeweils zur Hälfte aus dem Bundeshaushalt und aus dem Europäischen Sozialfonds. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre – ausgehend von August 2019 bis Juli 2021.
Neben Stier sind auch seine Ingenieur-Kollegen Steffen Görner und Stephan Scherle involviert sowie IGB-Neuzugang und Supply Chain Manager Johann Barlach.