Fraunhofer im Bioökonomierat vertreten
Dr. Markus Wolperdinger in Bioökonomierat der Bundesregierung berufen
Der Bioökonomierat der Bundesregierung startet in die dritte Arbeitsperiode. Anlässlich der konstituierenden Sitzung des neuen Rats begrüßten Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am 7. Dezember 2020 die neu berufenen Mitglieder. Mit Dr. Markus Wolperdinger, Sprecher des Fraunhofer Strategischen Forschungsfelds Bioökonomie und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, ist auch die Fraunhofer-Gesellschaft in dem zukunftweisenden Gremium vertreten.
Mit der Nationalen Bioökonomiestrategie der Bundesregierung, die Anfang des Jahres vom Kabinett beschlossen wurde, bündelt Deutschland ressortübergreifend die bisherigen Aktivitäten und den weiteren Ausbau der Bioökonomie. Das Kernziel: eine nachhaltige, kreislauforientierte und innovationsstarke deutsche Wirtschaft, die auf der Nutzung biologischer Ressourcen und Systeme fußt.
Seit 2009 berät der Bioökonomierat die Bundesregierung bei der Ausrichtung ihrer Bioökonomie-Forschungspolitik und der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für eine biobasierte Wirtschaft. Dr. Markus Wolperdinger ist bereits Co-Vorsitzender des im Sommer berufenen Beirats für nachhaltige Bioökonomie der Landesregierung Baden-Württemberg. Darüber hinaus ist er in zahlreichen anderen Gremien als Bioökonomie-Experte tätig.
»Das Ziel der Bioökonomie ist es, durch eine biobasierte Produktions-, Arbeits- und Lebensweise Ökonomie und Ökologie in größtmöglichen Einklang zu bringen«, erläutert Wolperdinger. »Ich freue mich sehr über die Berufung in den Bioökonomierat und werde die Bundesregierung bei der Umsetzung der Bioökonomiestrategie gerne unterstützen. Ich werde mich dafür einsetzen, den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft voranzutreiben und neue bioökonomische Verfahren, wie sie auch bei Fraunhofer entwickelt werden, mit biointelligenten Technologien zu kombinieren und in der Industrie umzusetzen.«
Wolperdingers Expertise gründet auf eine langjährige internationale Karriere in der Chemie- und Biotech-Industrie. Nach Stationen in innovativen Startups wie auch in der mittelständischen Industrie war der promovierte Chemiker zuletzt in dem global agierenden Industriekonzernen Linde AG, Engineering Division und Linde Gas in Dresden und in München tätig, bevor er 2018 die Leitung des Fraunhofer IGB übernahm. Das Institut blickt auf eine lange Tradition in der Entwicklung bioökonomischer Konzepte, Verfahren und Produkte zurück.
Fraunhofer – Vorreiter in der Bioökonomie
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fraunhofer-Gesellschaft erforschen biologische Systeme und verknüpfen ihre Erkenntnisse mit ideenreichen Technologien, um wegweisende Innovationen für eine nachhaltige, biobasierte Wirtschaft zu entwickeln. Sie arbeiten daran, Stoffströme, Materialien, Strukturen und Prinzipien der belebten Natur für die Technik nutzbar zu machen und in Produktionskreisläufen sowie konkreten Produkten anzuwenden. So entwickeln sie beispielsweise extrem stabile und belastbare Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen, gestalten Mobilität und Energieversorgung nach dem Vorbild resilienter Ökosysteme oder ersetzen medizinische Tierversuche durch intelligente, zellbasierte Testsysteme. Für eine lebenswerte Zukunft sind Innovationen nötig, die Umweltaspekte mit wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen in Einklang bringen. Die Bioökonomie treibt den Wandel zu einem nachhaltigen und klimaneutralen Wirtschaftssystem voran. Sie hat das Potenzial für nachhaltige Lösungen, die Ressourcen schonen und gleichzeitig Wohlstand schaffen.