Die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen hat uns alle ein weiteres Jahr in Atem gehalten. Es mussten völlig neue Lösungen für die mit der Pandemie einhergehenden Herausforderungen gefunden werden. Dabei hat sich die beeindruckende Leistungsfähigkeit der Kombination biotechnologischer Forschung mit verfahrenstechnischen Kompetenzen erneut als Schlüsselfaktor herausgestellt.
Highlights im Bereich Gesundheit
Basierend auf unserer Expertise haben auch wir am Fraunhofer IGB Werkzeuge entwickelt, welche die neuen Problemstellungen adressieren. Ein Beispiel ist die »Healthy Air Initiative« des Landes Baden-Württemberg, in welcher neue Methoden zum Nachweis von Viren in Aerosolen etabliert wurden. Weiterhin haben wir intensiv daran geforscht, wie wir PCR-Testkapazitäten in ausreichender Menge bereitstellen können. Ein Verfahren zum Nachweis von SARS-CoV-2 mit der am IGB etablierten Hochdurchsatzsequenzierung könnte sich hier als erfolgversprechend erweisen.
CO2 als Rohstoff
Die Pandemie ist jedoch nicht die einzige Aufgabe, welcher wir uns als Gesellschaft stellen müssen: Der Klimawandel verlangt ebenfalls nach neuen technologischen Fortschritten. In zahlreichen Projekten – z. B. CO2EXIDE – untersuchen wir daher, wie sich CO2 als Rohstoff für neue Konversionsprozesse und zur Erzeugung nachhaltiger Produkte nutzen lässt. Einer dieser innovativen Ansätze, entwickelt im Fraunhofer-Max-Planck-Kooperationsprogramm, bildet unsere Vision, Biologie und Technik zu verbinden, in besonders eindrucksvoller Weise ab: Hier ist es dem Projektteam in Straubing gemeinsam mit seinen Partnern erstmals gelungen, CO2 mittels einer elektrobiokatalytischen Reduktion in einem redoxaktiven Hydrogel zu fixieren.
Hydrogen Lab Leuna
Ein herausragendes Ereignis im vergangenen Jahr war die Inbetriebnahme des »Hydrogen Lab Leuna«, welches wir gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS (heute Sitz am Fraunhofer IWES) aufgebaut haben. Das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP, unser Institutsteil in Leuna, erhält hier nun erstmals die Möglichkeit, die Herstellung von chemischen Bausteinen aus grünem Wasserstoff unter den realen Bedingungen einer fluktuierenden Energieerzeugung in einem Chemiepark zu erproben.