Optimierte Algenkultivierung
Das Fraunhofer IGB optimiert im Rahmen des Projekts die bereits in einem Vorläuferprojekt entwickelten und notwendigen Prozesse, um Fettsäuren in Algenzellen mit einer mehrstufigen Fahrweise bis auf über 50 Prozent anzureichern [1]. Ebenso wurde die Freilandproduktion sowohl mit Sonnenlicht als auch mit künstlicher Beleuchtung bereits in der Pilotanlage am Fraunhofer CBP dargestellt. Verglichen mit dem Flächenverbrauch landwirtschaftlicher Produktion hat die Algenkultivierung mit künstlicher Beleuchtung eine 500-fach bessere Flächenausnutzung zur Folge.
Energieeffizienz durch neuen kompakten und modularen Photobioreaktor
Diesen Vorteil erkauft man sich mit einem hohen Elektrizitätsbedarf von ca. 70 – 100 kWh pro Kilogramm Algenbiomasse. Um einen hohen Anteil an Fettsäuren in der Biomasse möglichst effizient anzureichern sowie die Konversion von Lichtenergie in Algenbiomasse zu optimieren, werden mit dem Aufbau eines kompakten und modularen Stack-Photobioreaktors am IGB umfangreiche Versuche erfolgen. Dieser zeichnet sich durch flächige LED-Beleuchtung und das Zusammenschalten der einzelnen Reaktorkammern zu einem Gesamtvolumen aus.
Aufarbeitung und Polymersynthese
Am Fraunhofer CBP erfolgen die Extraktion und Aufarbeitung der Fettsäuren zu Biodiesel (FAME, fatty acid methyl ester), das zur weiteren Verarbeitung an die Universität Bayreuth, Makromolekulare Chemie II, gegeben wird. Hier erfolgt nach den Grundsätzen der grünen Chemie die Synthese von bifunktionalen monomeren Grundbausteinen (Diole, Dicarbonsäuren) für die Polymerisation von spinnbaren Polyamiden und Polyestern. Das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen wird im weiteren Verlauf die erzeugten Polymere extrudieren, auf ihre Schmelzspinnbarkeit untersuchen und zusammen mit der Adidas AG deren Verarbeitbarkeit zu gestrickten Textilien evaluieren.