Methylotrophe Fermentation als Ansatzpunkt
Methylotrophe Mikroorganismen sind vielversprechende Mikroben, da sie Methanol in Fermentationsprozessen zu Wertprodukten umwandeln können. Ein Produktionsstamm erster Generation zur Synthese einer organischen Säure, bereits im ersten EVOBIO-Projekt entwickelt, wurde im Nachfolgevorhaben EVOBIO-Demo zunächst hinsichtlich seiner Produktionsleistung charakterisiert und mithilfe von Methoden des Metabolic Engineering und der Bioprozessentwicklung gezielt verbessert. Das Verfahren für die Produktion dieser organischen Säure aus CO2 ist neu und kann zukünftig einen Beitrag zur Reduktion industrieller CO2-Emissionen leisten.
Ein vielversprechender Verfahrensansatz
Nachdem ein maßgeschneiderter Produktionsstamm entwickelt worden war, wurde dessen Produktionsleistung in Fermentationsversuchen getestet. Es zeigte sich, dass die erste Generation des Produktionsstammes bereits eine signifikante Produktion des Zielprodukts ermöglicht (Abb. 1). Im folgenden Projektverlauf haben wir über rationale Stammentwicklung und In-silico-Modellierungen des Stoffwechsels nach Strategien gesucht, um die Produktionsleistung und Ausbeute weiter zu steigern. Parallel dazu wurden in Batch- und Fed-Batch-Fermentationsexperimenten weitere Optimierungsstrategien an dem neu etablierten Verfahren getestet. Insbesondere sollte die organische Säure beispielhaft aus dem sogenannten, von Fraunhofer UMSICHT bereitgestellten TCR®-Methanol produziert werden, um das Verfahren auf den Prüfstand zu stellen. Die Bewertung des Technologietransfer-Potenzials in die Industrie erfolgte durch das Fraunhofer IMW. Die Ergebnisse flossen abschließend in eine Erfindungsmeldung ein, die den entwickelten Biokatalysator beschreibt.
Technologietransfer in die Industrie als Ziel
Diese grundlegenden Arbeiten in EVOBIO-Demo zeigen, dass die Verknüpfung von Power-to-X-Prozessen mit biotechnologischen Produktionsverfahren möglich ist und derartige Prozesskaskaden einen vielversprechenden Ansatz für die Nutzung von CO2 oder Synthesegas, gewonnen aus Klärschlämmen, als nachhaltige Ressource darstellen. Im nun folgenden Schritt soll das Verfahren weiter in Richtung industrieller Anwendung entwickelt werden. Die Suche nach interessierten Anwendungspartnern aus der Industrie hat bereits gestartet.