HLF Ulm – Hochlastfaulung für Ulm-Steinhäule

Das Klärwerk am Standort Steinhäule der Stadt Ulm reinigt das Abwasser von rund 440 000 Einwohnergleichwerten. Für Untersuchungen zur Vergärbarkeit des anfallenden Schlamms hat das Fraunhofer IGB eine Pilotanlage zur Hochlastfaulung aufgebaut und in Betrieb genommen. Auf Basis der hier gewonnenen Daten soll eine großtechnische Anlage konzipiert werden, um das Schlammvolumen zu reduzieren und gleichzeitig Biogas zu gewinnen.

Hochlastfaulung als Alternative und Ergänzung zur Schlammverbrennung

Hochlastfaulung-Pilotanlage
© Fraunhofer IGB
Die Hochlastfaulung-Pilotanlage auf der Kläranlage Ulm liefert drei nutzbare Stoffströme: Biogas, nährstoffreiches Schlammwasser und organische Gärreste.

Seit über 60 Jahren wird am Standort Steinhäule das Abwasser der Stadt Ulm und seiner Umgebung gereinigt. Das Klärwerk reinigt das Abwasser von rund 220 000 Einwohnern sowie Industrie- und Gewerbeabwässer, die ebenso ca. 220 000 Einwohnergleichwerten entsprechen. Teil der Kläranlage ist auch eine Anlage zur Schlammverbrennung; eine Schlammfaulung gibt es bisher jedoch nicht. Das soll sich nun ändern.

Untersuchung der Vergärbarkeit des anfallenden Schlamms

Der zuständige Zweckverband hat das Fraunhofer IGB beauftragt, mit dem in Ulm anfallenden Schlamm Untersuchungen zur Vergärbarkeit im Technikum durchzuführen. Auf Basis der hier erzeugten Daten kann dann eine Hochlastfaulung ausgelegt werden, welche den biologisch abbaubaren Anteil des Schlamms sehr effizient in Biogas umsetzt. Damit wird zum einen das Volumen des anfallenden Schlamms reduziert, was die Kapazitäten der Verbrennungsanlage schont. Zum anderen kann das entstehende Biogas ebenfalls energetisch genutzt werden, was sich positiv auf die Energiebilanz der Kläranlage auswirkt.

Pilotanlage zur Hochlastfaulung

Da es auf der Kläranlage bisher keine Schlammfaulung gab, bestand beim Betriebspersonal der Wunsch, an einer Pilotanlage Erfahrung sammeln zu können, bevor die großtechnische Anlage realisiert wird. Daher hat das Fraunhofer IGB in einem zweiten Projekt eine Pilotanlage zur Hochlastfaulung in einer Halle auf der Kläranlage Steinhäule aufgebaut und im Dezember 2020 in Betrieb genommen. Diese Anlage ist so konzipiert, dass sie später auch an anderen Standorten eingesetzt werden kann. Sie diente dem Fraunhofer-internen Projekt EVOBIO als technische Basis. Aufbauend auf den Konzepten, die in EVOBIO entwickelt wurden, wird aktuell mit den Kolleginnen und Kollegen aus Ulm daran gearbeitet, Lösungen für die Verwertung der im Schlammwasser rückgelösten Nährstoffe zu finden.

Gebäude der Kläranlage Ulm-Steinhäule.
© Fraunhofer IGB
Gebäude der Kläranlage Ulm-Steinhäule.
Klärwerk Ulm-Steinhäule.
© Fraunhofer IGB
Klärwerk Ulm-Steinhäule.
Klärbecken der Kläranlage Ulm-Steinhäule.
© Fraunhofer IGB
Klärbecken der Kläranlage Ulm-Steinhäule.

Projektinformationen

Projekttitel

HFL Ulm – Hochlastfaulung für Ulm-Steinhäule

 

Projektlaufzeit

April 2020 – Dezember 2021

 

Projektförderung

Aufträge des Zweckverbands Klärwerk Ulm-Steinhäule