Seit Oktober 2017 entwickelt das Fraunhofer IGB gemeinsam mit 15 weiteren europäischen Partnern ein Konzept für eine paneuropäische Forschungsinfrastruktur, um zukünftig gemeinsam Innovationen im Bereich Industrielle Biotechnologie und Synthetische Biologie schneller voranzutreiben. Als langfristiges Ziel soll ein europäischer »Industrial Biotechnology Innovation and Synthetic Biology Accelerator« definiert und für die erste Nutzung durch ausgewählte Industriekunden bereitgestellt werden.
Ziel: Netzwerk von Forschungsinfrastruktureinrichtungen
Das übergeordnete Ziel von IBISBA 1.0 ist es, die Einführung der industriellen Biotechnologie als Schlüsseltechnologie für die fortgeschrittene Produktionstechnik zu unterstützen und zu beschleunigen. Zu diesem Zweck wird IBISBA 1.0 ein verteiltes Netzwerk von Forschungsinfrastruktureinrichtungen bereitstellen, um die Forschung und Entwicklung in der Bioprozessentwicklung zu fördern und diese bioökonomische Ausbildung zu unterstützen. Die Einrichtungen decken eine Vielzahl von experimentellen und In-silico-Verfahren und Disziplinen ab und stellen zusammen das FuE-Kontinuum im Bereich TRL2 bis 6 dar, das benötigt wird, um hochwertige Bioproduktionsprozesse für die Industrialisierung aufzubauen.
Zusätzlich zur Hardware wird IBISBA 1.0 eine IKT-Plattform betreiben, die alle Projektereignisse in Einrichtungen und externen Datenspeichern miteinander verbindet um den Anwendern ein umfassendes Projektmanagement mit Zugang zu einer Vielzahl von Forschungseinrichtungen zu ermöglichen. Zusammen bilden diese Entwicklungen die Grundlage für eine zukünftige gesamteuropäische Forschungsinfrastruktur für die industrielle Biotechnologie, deren Machbarkeit während des Projekts festgestellt wird.
Mit IBISBA 1.0 werden die teilnehmenden Einrichtungen für den transnationalen Zugang geöffnet und bieten so einem Querschnitt der europäischen Forscher, einschließlich der Wissenschaftler im Anfangsstadium, Spitzentechnologien. Benutzer und Anlagenbetreiber erhalten Fern- und Vor-Ort-Schulungen und tauchen ein in die charakteristische multidisziplinäre Umgebung von IBISBA 1.0. Der grenzüberschreitende Zugang wird durch einen ambitionierten Outreach-Plan erleichtert, der den Nutzern, einschließlich KMU‘s und anderen Branchenakteuren, vollständige Informationen über Dienstleistungsangebote, aber auch Einblicke in die Möglichkeiten der geistigen Eigentumsrechte der IBISBA 1.0-Partner und die Innovationsmöglichkeiten bietet. Die Interoperabilität wird ein Schwerpunkt mit Maßnahmen zur Harmonisierung und Umsetzung wiederholbarer Arbeitspraktiken sein, die Experimente mit Datenanalyse und Datenmanagement integrieren und so die Grundlage für den Austausch und die Wiederverwendung von Datenbeständen im Rahmen von Open Science bilden.