KERAbond – Spezialchemikalien aus maßgeschneiderten funktionalen Keratin-Proteinen

Kunststoffe und Spezialchemikalien sind heute allgegenwärtig und in vielen Bereichen nicht ersetzbar. Für deren Grundbausteine werden bisher meist fossile Quellen erschlossen. Einen neuen Weg schlagen die Henkel AG & Co. KGaA und das Fraunhofer IGB ein, indem sie auf Keratin, den Hauptbestandteil tierischer Federn, als biopolymeren Rohstoff setzen.

© Fraunhofer IGB

Herausforderung

Federn sind als biobasierter Rohstoff für die industrielle Nutzung bislang weitgehend unerschlossen. Der größte Anteil der industriell relevanten Federn, die pro Jahr in Europas Geflügelmastbetrieben anfallen, wird zu Tiermehl verarbeitet oder als Abfall entsorgt. Doch das in den Federn enthaltene Keratin, ein wasserunlösliches Faserprotein, könnte als Ausgangsbasis für Oligomerfraktionen dienen.

 

Ziele und Vorhaben

Am Straubinger Institutsteil des Fraunhofer IGB wird daran geforscht, Federabfälle für Spezialchemikalien nutzbar zu machen: Mit einem Hydrolyse-Verfahren werden zunächst verkürzte Polymere – Oligomere – gewonnen, um die Proteinketten in Lösung zu bringen und beim späteren Gebrauch zu vernetzen. Nach dem Entwickeln erster Herstellungsprotokolle in Straubing wird die Produktion der Oligomerfraktionen im Großmaßstab am Fraunhofer‑Zentrum für Chemisch‑Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna stattfinden.

 

Auswirkung

Mit KERAbond soll das wichtige und im Materialbereich bisher weitgehend ungenutzte Strukturprotein Keratin für Klebstoffe und Spezialchemikalien zur Oberflächenbehandlung erschlossen werden. Dies könnte auch als Anstoß dazu dienen, weitere Strukturproteine durch maßgeschneiderte Folgechemie nutzbar zu machen.

Projektinformationen

Projekttitel

KERAbond – Spezialchemikalien aus maßgeschneiderten funktionalen Keratin-Proteinen


Projektlaufzeit

April 2019 – September 2023

 

Projektpartner

  • Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf (Koordination)

Förderung

Wir danken dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie dem Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) für die Förderung des Projekts » KERAbond«.