Ziele des Projekts
Am Beispiel der südindischen Millionenstadt Coimbatore, Verkehrsknotenpunkt im Bundesstaat Tamil Nadu, erarbeitet das Projekt eine Strategie für das nachhaltige Wassermanagement einer intelligent vernetzten Stadt. Der Kern des neuen Ansatzes liegt darin, die Herausforderungen bei der Stadtentwicklung nicht getrennt nach Sektoren zu betrachten, sondern Lösungen für Wasserversorgung, Energieversorgung und Ernährungssicherheit übergreifend zu entwickeln und intelligent zu vernetzen. Mit der Etablierung eines »Water Innovation Hub« soll das vom Bundesumweltministerium über die »Exportinitiative Umwelttechnologien« geförderte Projekt darüber hinaus deutschen Unternehmen der Wasserbranche den Zugang zum indischen Markt der Wasser- und Abwasserwirtschaft erleichtern.
Methodik: Morgenstadt City Lab
Die Vorgehensweise für die Analyse der urbanen Dynamik und die folgende Strategieentwicklung orientiert sich an der Methodik des »Morgenstadt City Lab«, die im Rahmen der Fraunhofer-Initiative Morgenstadt entwickelt und unter anderem bereits in der georgischen Hauptstadt Tiflis erfolgreich angewandt wurde. Diese umfasst folgende Schritte:
- Verstehen: Interviews mit Experten vor Ort, Analyse des Status Quo des Wassermanagements in Coimbatore
- Einbeziehen: Diskussion der Bedarfe und Potenziale mit lokalen Akteuren und deutschen Experten für Wassertechnologie
- Entwickeln: Konzept für integriertes Wassermanagement unter Einbeziehung der Rückmeldungen
- Netzwerken: Entwickeln eines Konzepts für einen Water Innovation Hub für Süd-Indien in Coimbatore
Stadtanalyse und Stakeholder-Workshop identifizieren zwei Handlungsfelder
Die Stadtanalyse erfolgte anhand von Interviews mit lokalen Experten und der Begutachtung der lokalen Infrastruktur. Die mit der Stadtanalyse identifizierten Bedarfe wurden am 26. Juli 2018 in einem Stakeholder-Workshop, zu dem 30 Teilnehmer aus Verwaltung, privaten Unternehmen, Universitäten und Zivilgesellschaft gekommen waren, diskutiert und bewertet.
Hieraus leitete das Projektteam zwei akute Handlungsfelder ab, die im Projekt weiterverfolgt werden:
- Semi-zentrales, integriertes kommunales Wassermanagement:
berücksichtigt auch die Sektoren Energie und Ernährung
- System zur Überwachung der Wasserqualität:
Technologien, um die Qualität von gereinigtem Industrieabwasser, Oberflächengewässern und Grundwasser zu überwachen sowie die Ergebnisse zu visualisieren