Ausgangssituation
Weichmacher gehören mit ca. 10 Millionen Tonnen Einsatzmenge pro Jahr zu den wichtigsten Additiven im Kunststoffbereich. Am häufigsten werden Ester der Phthalsäure (z. B. Dioctylphthalat, DOP) aufgrund ihrer hervorragenden Eignung als Weichmacher und ihrer geringen Kosten eingesetzt; ca. 80 Prozent der verwendeten Weichmacher sind Phthalsäure-Derivate. In den letzten Jahren stehen allerdings biobasierte Alternativen für die fossilbasierten, oft toxischen Phthalate vermehrt im industriellen Blickpunkt.
Herausforderung
Ein Ansatz für die Vermeidung von Phthalaten und eine Verbesserung der Umweltbilanz von Kunststoffen allgemein ist der Einsatz biobasierter Weichmacher, die den Einsatz fossiler Ausgangstoffe verringern und eine potenziell höhere Bioabbaubarkeit aufweisen. Typische Nachteile biobasierter Weichmacher sind höhere Preise, aufwendige Herstellung, unzureichende Rohstoffbasis und schlechtere Performance.
Ziele und Lösungsansatz
Hier setzt das Projekt TeMaEs mit seinen Terpinen-Maleinsäure-Estern als Weichmacher für Kunststoffe an. Gesamtziel des Vorhabens TeMaEs ist die Weiterentwicklung und und vollständige Charakterisierung der im Projekt LiMeOx entwickelten Weichmacherklasse, die bereits in einem frühen Entwicklungsstadium großes Potenzial in Herstellung und Performance aufweist. TeMaEs-Weichmacher sollen dabei gezielt für Polyvinylchlorid (PVC) und biobasierte Polyester chemisch-strukturell angepasst und in den Kilogrammmaßstab skaliert werden. Performancetests sollen in einer industrienahen Umgebung vollzogen und so der nächste technologische Reifegrad erreicht werden.