Zusätzliche Wertschöpfung durch Valorisierung der kondensierbaren Volatilen
Als Nebenprodukt der SHS-Torrefizierung entsteht ein Kondensat aus Wasser und potenziellen Wertstoffen wie organischen Säuren, Methanol oder Furfural. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt VALORKON entwickelt das Fraunhofer IGB Trennprozesse, mit denen diese Plattformchemikalien in hoher Reinheit aus dem Kondensat der Torrefizierung von Buchenholz-Hackschnitzeln gewonnen werden können.
Auftrennung der Kondensatströme
Für die Trennung der Kondensatströme in einzelne Wertstofffraktionen wurde am Fraunhofer IGB eine Batch-Rektifikationsanlage in Betrieb genommen. In Kombination mit weiteren Trennverfahren wie Extraktion und Elektrodialyse konnte Furfural mit einer Reinheit von ca. 95 Prozent aus dem Kondensat gewonnen werden. Die Aufreinigung weiterer Wertstofffraktionen, beispielsweise organischer Säuren, ist Teil der noch laufenden Arbeiten.
Ökologische und wirtschaftliche Bewertung
Parallel zu den technischen Arbeiten am Fraunhofer IGB führte die Hochschule Reutlingen eine ökologische und wirtschaftliche Bewertung des Gesamtprozesses, bestehend aus Trocknung, Torrefizierung und Wertstoffgewinnung aus dem Kondensat durch. Diese zeigt bereits für den derzeitigen Prozess eine positive CO2-Bilanz sowie vielversprechendes wirtschaftliches Potenzial.
Ausblick: Bioraffinerie-Gesamtprozess
Die nächsten Schritte hin zu einer vorindustriellen Entwicklung beinhalten die Gewinnung weiterer Produkte aus dem Kondensat, die Übertragung in einen kontinuierlichen, skalierbaren Gesamtprozess sowie die Verwertung weiterer biogener Reststoffe.
Weiterhin ist eine gemeinsame Veröffentlichung mit der Hochschule Reutlingen zum ökologischen und wirtschaftlichen Potenzial des gesamten Bioraffinerie-Konzeptes geplant.