Im Rahmen des durch das BMBF geförderten Projekts DEUS 21 betreibt das Fraunhofer IGB eine semi-zentrale Anlage zur anaeroben Abwasserreinigung mit integrierter Membranfiltration in Knittlingen. Die Anlage setzt die organischen Bestandteile des Abwassers und über ein Vakuumsystem zugegebene Küchenabfälle von derzeit etwa 170 Anwohnern zu Biogas um. Dabei werden Mengen von 8000 bis 10 000 Litern Biogas pro Tag erreicht. Wenn das Baugebiet komplett bebaut ist, kann mit der doppelten Menge gerechnet werden. Da dieses Biogas einen Methangehalt von 60–70 Prozent hat, stellt es eine wertvolle Energiequelle dar, durch deren Nutzung der Bedarf an fossilen Energieträgern reduziert werden kann.
In herkömmlichen Biogasanlagen wird Biogas in deutlich größeren Mengen produziert als in der Anlage in Knittlingen. Anlagen zur Nutzung relativ kleiner Mengen an Biogas sind daher bisher auf dem Markt nicht verfügbar. Entsprechend kleine Anlagen für die Nutzung von Erdgas sind wegen der anderen Zusammensetzung sowie fehlender Zulassung für Biogas nicht einsetzbar. Das Speichern des Biogases, das eine Verwertung mit einem größeren Aggregat zulassen würde, ist aus Explosionsschutzgründen und der Lage im Wohngebiet kritisch – zur Druckspeicherung müsste das Biogas aufbereitet werden. Daher haben wir am Fraunhofer IGB gemeinsam mit der Firma C-deg GmbH aus Kiel ein Aggregat entwickelt, welches die energetische Verwertung von geringeren Mengen ungereinigten Biogases ermöglicht.