Look@BioEconomy

Wissenschaft und Kunst: Zwei Welten inspirieren sich

Auf den ersten Blick scheinen Wissenschaft und Kunst nur wenig Anknüpfungspunkte zu haben, doch schaut man genauer hin, ist schon die Grundlage, auf der sie aufbauen, geradezu identisch: Sowohl in der Forschung als auch in der Kunst sind Begeisterung, Motivation und Kreativität essenzielle Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein!

Das Fraunhofer-Netzwerk »Wissenschaft, Kunst und Design« fördert in seinem Rahmenprogramm besonders impulsgebende Projekte, welche »das Zusammenspiel von künstlerischen bzw. gestalterischen Methoden und angewandter Wissenschaft anschaulich demonstrieren und schöpferisch weiterentwickeln«, wie auf der Homepage des Netzwerks zu lesen ist. Die weitreichenden Potenziale der Zusammenarbeit zeigen sich nicht selten schon zu Beginn eines Projektes, wenn neue und manchmal auch unerwartete Entwicklungen den Weg zur Umsetzung in völlig neue Bahnen lenken.

© Robin Woern und Niklas Thran / Fraunhofer IGB
© Robin Woern und Niklas Thran / Fraunhofer IGB
© Robin Woern und Niklas Thran / Fraunhofer IGB
© Robin Woern und Niklas Thran / Fraunhofer IGB

Das Projekt: Von der Idee zur Umsetzung

Bioökonomie sichtbar machen und die Notwendigkeit der Transformation der Industrie hin zu einer nachhaltigen, kreislauforientierten Wirtschaftsform, der Bioökonomie, allen Menschen deutlich vor Augen zu führen: das war das vorrangige Ziel des Projektes »Look@BioEconomy«.

Die Vorgabe für die Kunstschaffenden lautete, dieses Ziel in Form einer dreidimensionalen Installation einprägsam und künstlerisch wertvoll umzusetzen. Das Kunstobjekt soll dauerhaft als »Botschafter der Bioökonomie« für Mitarbeitende und Gäste des Fraunhofer IGB aktiv dazu beitragen, auf das Thema aufmerksam zu machen und Interesse zu wecken. Um die Forschungsthemen des Fraunhofer IGB hierbei besonders hervorzuheben, war bereits in der Planung vorgesehen, wichtige biobasierte Materialien des Institutes im Bereich der Bioökonomie in das anzufertigende Kunstwerk zu integrieren.

Für die Ausführung des Projektes wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei welchem Kunstschaffende aus ganz Deutschland ihre Skizzen einreichen konnten. Die Jury des Fraunhofer IGB wählte aus diesen Einsendungen drei Finalisten, aus welchen die Mitarbeitenden des Instituts schließlich in geheimer Wahl im Januar 2023 die Skizze bestimmten, welche aus ihrer Sicht die Bioökonomie am besten darstellte. Die meisten Stimmen erhielt der Entwurf »Circular« der beiden Künstler Niklas Thran und Robin Woern aus Berlin.

Die Vorbereitungen und der Aufbau der Kunstinstallation erfolgten im Zeitraum von Januar bis August 2023. In dieser Zeit unternahmen die Künstler einige Reisen zu den Standorten des Fraunhofer IGB in Stuttgart, Straubing und Leuna und unterhielten sich dort intensiv mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Sie erhielten auf diese Weise einen direkten Einblick in die Forschungsprojekte, besichtigten die technische Anlagen und prüften die Materialien in Bezug auf ihre Verwendbarkeit in der Kunstinstallation.

Die Künstler

Das künstlerische Interesse von Niklas Thran und Robin Woern liegt in der Verknüpfung von Kunst, Design und Wissenschaft. Ihre Form der angewandt-gestalterischen Kunst sehen sie als wichtigen Beitrag zu einer offenen Wissenschaftskommunikation, um die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit einer interessierten Gesellschaft näherzubringen.

© privat
Niklas Thran, geboren 1995, ist Gestalter und lebt und arbeitet in Berlin.
© Sascha Richter
Robin Woern, geboren 1993, ist Medienkünstler und Designer und lebt und arbeitet in Berlin.

Bei der Enthüllung des Kunstwerks fassten die beiden Künstler ihre Eindrücke zusammen:

»Es hat uns bewegt, mit Menschen zu sprechen, die an eine bessere Zukunft für Wirtschaft und Gesellschaft glauben und sich jeden Tag aktiv dafür einsetzen. Einen Beitrag zu dieser Vision zu leisten, ist für uns nicht nur künstlerisch, sondern auch persönlich ein bedeutender Schritt.«

Die Materialien

Fotografie © Fraunhofer IGB

In das Kunstwerk wurden Materialien aus den Forschungsbereichen des Fraunhofer IGB von allen drei Standorten (Stuttgart, Straubing und Leuna) eingearbeitet. Es handelt sich hauptsächlich um biobasierte Materialien, jedoch finden sich auch weitere Werkzeuge aus der angewandten Forschung, die im Bereich Bioökonomie Verwendung finden.

Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Unterstützung der Künstler und die Bereitstellung der Proben.

Paneele 1 – 6
Paneele 7 – 12
Paneele 13 – 16

Ein Kunstwerk entsteht ...

© Fraunhofer IGB
Die Künstler besuchten unsere Forschenden an allen Standorten, zum Beispiel in der In-vitro-Diagnostik am Fraunhofer IGB.
© Fraunhofer IGB
Die Künstler im Austausch mit Doktorand Tobias Ebbing in der Algenbiotechnologie am Fraunhofer IGB.
© Fraunhofer IGB
Im Gespräch mit Prof. Dr. Steffen Rupp, stellvertretender Institutsleiter und Koordinator des Geschäftsfelds »Gesundheit«.
© Robin Woern und Niklas Thran
Im Atelier in Berlin präparierten die Künstler verschiedene Materialien, die nun Teil der Kunstinstallation sind.
© Robin Woern und Niklas Thran
Die Materialien wurden zwischen jeweils zwei Glasplatten fixiert.
© Robin Woern und Niklas Thran
© Fraunhofer IGB
Für den Aufbau der Kunstinstallation wurde vom Institutszentrum Stuttgart (IZS) ein Gerüst bereitgestellt.
© Fraunhofer IGB
Über Gerüst und Treppenhaus konnte die Installation nach und nach aufgebaut werden.
© Fraunhofer IGB
Das Anbringen der Deckenplatte war eine besondere Herausforderung, die aber mit gemeinsamer Kraftanstrengung gelöst werden konnte.

Aufbau

Der Aufbau im Zeitraffer!

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Einweihung

 

Pressemitteilung

Kunstwerk »Circular« als Botschafter für die Bioökonomie

Am 13. Dezember 2023 wurde die Installation »Circular« am Fraunhofer IGB eingeweiht.

Bioökonomie am Fraunhofer IGB

Die Entwicklung nachhaltiger Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen und die Wiederverwertung von Rohstoffen, z.B. aus Abwässern, hat eine lange Tradition am Fraunhofer IGB. Wir beschäftigen uns schon seit vielen Jahren äußerst intensiv mit dem Thema Bioökonomie. Bereits seit den 1970er Jahren werden stetig die Grenzen der Verfahren zur Nutzung biobasierter Rohstoffe und von Reststoffen erweitert und die Potenziale dieser Stoffe immer weiter aufgeschlossen. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler streben in vielfältigen nationalen und internationalen Projekten danach, die Bioökonomie selbst, bioökonomische Prozesse und Produkte in die industrielle Anwendung zu überführen, um der Gesellschaft auch in Zukunft ein gesundes Leben in einer gesunden Umwelt zu ermöglichen.

Die Expertise des Fraunhofer IGB bündelt sich in drei Geschäftsfeldern: Gesundheit, Nachhaltige Chemie sowie Umwelt- und Klimaschutztechnologien. Alle drei befassen sich mit unterschiedlichen Facetten der Bioökonomie, wodurch es dem Institut möglich ist, innovative, geschäftsfeldübergreifende Themen mit großem fachlichen Know-How und Kreativität zu bearbeiten.

Das IGB bietet damit seinen Kunden eine breite Palette an bioökonomisch wertvollen Lösungen, welche Grenzen überschreiten und bei einer zeitnahen Umsetzung entscheidend zur wirtschaftlichen Transformation im Sinne der Nachhaltigkeitsziele Deutschlands und der EU beitragen.

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